Letzte «Arena» zu No Billag
Projer greift durch – Kessler unter Druck

Die letzte «Arena» zur No-Billag-Initiative war mit Abstand die hitzigste. Die Initianten kamen gehörig unter Druck. Zu ihrem Glück stand ihnen SVP-Nationalrat Gregor Rutz zur Seite. Souverän konnte er den einen oder anderen Punkt landen.
Publiziert: 03.02.2018 um 00:11 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 19:59 Uhr
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Griff schon mal zum Zweihänder: «Arena»-Dompteur Jonas Projer.
Foto: SRF
Sermîn Faki

Seit der Gfs-Umfrage vor einer Woche ist die Luft draussen aus der No-Billag-Kampagne. Denn 60 Prozent der Befragten geben an, die Abschaffung der Radio- und TV-Gebühr abzulehnen. Die Sache ist klar – dachte man. Und dann kam die Abstimmungs-«Arena». Die dritte zum Thema No Billag – es sollte die beste sein.

Neue Argumente kamen erwartungsgemäss nicht auf den Tisch: No-Billag-Kopf Olivier Kessler (31) warb für den freien Markt, die Gegner warnten davor, dass sich SRG-Angebote mit Pay-TV und Werbung nicht finanzieren liessen. So weit, so bekannt.

Projer musste mehrmals einschreiten

Und doch war die Diskussion zeitweise dermassen hitzig, dass «Arena»-Dompteur Jonas Projer (36) mehrmals mit aller Autorität einschreiten musste. Was auch an der Gfs-Umfrage lag. Denn den Initianten schwimmen die Felle davon.

Umso härter kämpfte Kessler für sein Anliegen. Gegen die mit allen Wassern gewaschenen Gegner: Bundesrätin Doris Leuthard (54), Ständerat Joachim Eder (66) und Nationalrat Roger Nordmann (44). Zum Glück hatte Kessler SVP-Nationalrat Gregor Rutz (45) an seiner Seite, der rhetorisch beschlagen und souverän den einen oder anderen Punkt landen konnte.

Kein Duell Leuthard-Kessler

Wer sich aufs Duell Leuthard-Kessler gefreut hatte, wurde enttäuscht. Stattdessen holte Projer den Zweihänder hervor und warf Kessler vor, die Initianten hätten mit ihrem eigenen Plan B, der ebenfalls Steuergelder für Radio und TV vorsieht (BLICK berichtete), die Initiative verraten.

Zuvor hatte Projer Bundesrätin Leuthard ähnlich hart in die Mangel genommen – und ihr vorgeworfen, die 2015 versprochene Service-public-Debatte nie geführt zu haben.

Dennoch waren die Sieger vom Abend klar die Initiativgegner. Sie haben die Realität auf ihrer Seite – die existierende und sendende SRG. Mit dem Spatz in der Hand lässt sich besser werben als mit der Taube auf dem Dach.

No-Billag-Initiative

Die Initiative zur Abschaffung der Billag-Gebühren wird im Vorfeld der eidgenössischen Abstimmung heiss diskutiert. Doch was genau beinhaltet die Vorlage? Was ändert sich bei einem Ja? Welche Parteien sind für/ gegen die Initiative? Und was passiert eigentlich mit meinen Gebührengeldern? Antworten gibts im ausführlichen Erklär-Dossier auf Blick.ch

Die No-Billag-Initiative würde laut dem Bundesrat viele Radio- und TV-Stationen existenziell gefährden. (Symbolbild)
Die No-Billag-Initiative würde laut dem Bundesrat viele Radio- und TV-Stationen existenziell gefährden. (Symbolbild)
KEYSTONE/LAURENT GILLIERON

Die Initiative zur Abschaffung der Billag-Gebühren wird im Vorfeld der eidgenössischen Abstimmung heiss diskutiert. Doch was genau beinhaltet die Vorlage? Was ändert sich bei einem Ja? Welche Parteien sind für/ gegen die Initiative? Und was passiert eigentlich mit meinen Gebührengeldern? Antworten gibts im ausführlichen Erklär-Dossier auf Blick.ch

Alle Abstimmungen auf einen Blick

Die Schweiz stimmt wieder ab: Erklärungen zu allen Initiativen, aktuelle News und prominente Stimmen zum Thema finden Sie hier.

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