Keine Partei besser als die andere
113 Lobbyisten treiben die Krankenkassen-Prämien hoch

Schlecht für Prämienzahler: Kaum eine Branche ist im Bundeshaus so gut vertreten wie das Gesundheitswesen. Ärztevertreter, Pharmalobbyistinnen und Verwaltungsräte von Spitälern haben kein Interesse an tiefen Gesundheitskosten, sondern an hohen Margen.
Publiziert: 01.10.2023 um 01:10 Uhr
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Aktualisiert: 02.10.2023 um 13:44 Uhr
Das Gesundheitswesen verfügt über mächtige Lobbyisten im Bundeshaus. Keine Partei ist da besser als die andere. Leidtragende sind Prämienzahler.
Foto: DUKAS

Es ist nicht erstaunlich, dass die Krankenkassenprämien kommendes Jahr um satte 8,7 Prozent steigen: Die Gesundheitsbranche hat im Bundeshaus eine übermächtige Interessenvertretung.

Eine Auswertung der «SonntagsZeitung» zeigt, dass während der Parlamentssession insgesamt 113 Gesundheitslobbyisten für die Interessen ihrer Auftraggeber weibeln: 90 sind Parlamentarier, der Rest externe Berufslobbyisten.

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Prämienzahler haben keine Lobbyisten

Der grösste Teil davon vertritt sogenannte Leistungserbringer: Ärzteorganisationen, Spitäler und Medikamentenhersteller. Sie alle haben kein Interesse an tiefen Gesundheitskosten, sondern an hohen Margen, guten Löhnen und anderen Vorteilen für ihre Branche.

Die Lobby der Prämienzahler ist dagegen verschwindend klein.

Keine Partei besser als die andere

Beim Lobbyismus zeigen Politiker gern mit dem Finger auf die anderen. Doch die Auswertung zeigt: Keine Partei ist besser als die andere.

Von den Grünen bis zur SVP ist jede im Gesundheitsbereich verbandelt, auch wenn die Schwerpunkte unterschiedlich sind.

Die Interessen der Pharma werden zwar fast ausschliesslich von bürgerlichen Nationalräten wie Thomas de Courten (SVP) und Beat Walti (FDP) vertreten. Die SP hat dafür am meisten Lobbymandate bei Ärzteorganisationen. (kes)

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