Kampagnen-Video zur Abstimmung
Ist das Grundeinkommen gratis zu haben?

Die Initianten behaupten: Das Grundeinkommen in der Höhe von 208 Milliarden Franken gibts gratis und franko. Die können nicht rechnen, entgegnen die Gegner.
Publiziert: 07.04.2016 um 17:42 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 05:40 Uhr
Nico Menzato

Jede Person in der Schweiz soll ein Grundeinkommen in der Höhe von 2500 Franken pro Monat erhalten. Bedingungslos. Über diesen revolutionären Vorschlag stimmt die Schweiz am 5. Juni ab.

208 Milliarden Franken würde dies den Bund jährlich kosten. Die Initianten sagen, das ganze Geld sei bereits heute vorhanden. «Das Grundeinkommen kostet nicht mehr Geld. Es ist ein Nullsummenspiel», so Mitinitiant Daniel Häni. 

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Wie das? 

53 Milliarden könnten aus den Sozialversicherungen wie AHV oder IV genommen werden, sagt Häni. Weitere 128 Milliarden kämen aus den bestehenden Erwerbseinkommen zusammen – und auch die restlichen 25 Milliarden Franken seien schon da (siehe Video).

«Die Finanzierung ist also gesichert», sagt Häni. «Am 5. Juni stimmen wir über die Frage der Bedingungslosigkeit der Existenz ab und darüber, ob wir denken, dadurch faul oder innovativ zu werden.»

Das Video würde einmal mehr zeigen, «dass Rechnen und der vernünftige Umgang mit Geld nicht die Stärke der Initianten ist», sagt FDP-Kampagnenleiter Matthias Leitner.

Das grundlose Einkommen sei eine spannende Denkaufgabe für einige Intellektuelle. «Weltfremd, theoretisch und voller ungeklärter Fragen. Es ist aber wohl kaum ein Experiment, das wir effektiv ausprobieren sollten. Die isolierte und theoretisch betrachtete Welt ist schlicht nicht die Realität, und wir würden mit dem Schaden zurückbleiben.»

Bei den letzten 25 Milliarden sei die Kreativität der Initianten wohl ein wenig mit ihnen durchgegangen. Er habe nicht gewusst, dass man so kreativ mit Wörtern «Abgaben», «Steuern» und «Umverteilung» umgehen könne. «Es ist einfach falsch, dass dieses Geld einfach schon da ist. Denn man muss es zuerst jemandem wegnehmen, dass es verfügbar wird», so Leitner.

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