Die UBS hat genug vom Macho-Gehabe der Finanzwelt. Ihre Banker sollen keine Finanzhaie mehr sein, keine Wallstreet-Wölfe. Die UBS will sich ein neues Image verpassen. «Divers», «inklusiv», «woke» sind die Schlagworte der Stunde. «Superwoke» nannte es das Onlineportal «Insideparadeplatz» sogar kürzlich.
Da schmückt sich die Grossbank nicht nur in Regenbogenfarben und sponsert das LGBT-Festival Zurich Pride. Sie will auch selber mehr Frauen fördern – oder noch besser Homosexuelle, Transmenschen und andere Ethnien.
Macho-Wörter werden entrümpelt
Das geht so weit, dass die UBS ihren Wortschatz entrümpelt und gender-neutral ausrichtet. Maskulin konotierte Wörter wie Analyse, Aktive oder Entscheid sind neu verpönt.
Gerade in Stelleninseraten sollen solche Wörter unbedingt vermieden werden. Die Bank hat dafür extra eine entsprechende Liste ausgearbeitet. Darauf sind dann auch Ersatzwörter zu finden, die bei niemandem Unwohlsein verursachen sollen. Statt «aktiv» werde besser «energisch» verwendet oder «dynamisch» oder aber «engagiert». Statt «Logik» soll man lieber «Sinn» oder «Rationalität» schreiben und statt «Meinung» «Ansicht» oder «Überzeugung».
Junge SVP kündet aus Protest ihr UBS-Konto
Die «Woke-Kultur» bringt die Junge SVP auf die Palme. JSVP-Präsident David Trachsel (27) spricht gar von einer radikalen Ideologie, die allen vorschreiben wolle, wie sie zu leben hätten: «Wer nicht mitmacht, wird von den intoleranten und teilweise gewaltbereiten Woke-Anhängern mit Shitstorms eingedeckt und ausgegrenzt.»
Mit Verboten von Fleisch- und Tabakkonsum oder Flugreisen solle die Gesellschaft umerzogen werden. Da gerät schon mal ein Ballermann-Song ins Visier – oder eine weisse Reggae-Band löst wegen «kultureller Aneignung» bei Zuhörern «Unwohlsein» aus und muss ihr Konzert abbrechen.
Die Junge SVP belässt es aber nicht bei einer Schimpftirade: «Wir haben die schädliche Woke-Umerziehung satt und künden deshalb unser Konto bei der UBS», stellt sie in einer Mitteilung klar. Und nicht nur das, sie fordert auch gleich noch alle dazu auf, es ihr gleichzutun. «Damit möchten wir die UBS dazu ermutigen, ihrem Geschäft nachzugehen und den scheinheiligen politischen Aktivismus sein zu lassen.» Scheinheilig, weil die UBS nach wie vor in Staaten geschäfte wie Afghanistan, Iran oder Saudi-Arabien, in denen etwa Homosexualität mit dem Tod bestraft werden könne.
Auf Anfrage hin verzichtet die UBS auf eine Stellungnahme. (dba)