Vor 80 Jahren – am 20. Februar 1938 – wurde das Romanische offiziell zur vierten Landessprache der Schweiz. Eine Mehrheit von 91,6 Prozent der Stimmbürger (damals nur Männer) sprachen sich für die Verfassungsänderung aus. Nur zweimal wurde dieses Abstimmungsergebnis übertroffen: bei der Kriegssteuer 1915 (93,3 Prozent) und beim Umweltschutzartikel 1971 (92,7 Prozent).
«No Billag heisst No Rumantsch»
Doch das Romanische ist in Gefahr. Schuld daran ist die No-Billag-Initiative. Das sagt Géraldine Danuser (22), Co-Präsidentin der Jungen Grünliberalen Graubünden. «Die Folgen einer Annahme wären für den Kanton Graubünden und die romanische Minderheit gravierend», warnt sie. «Die romanische Sprache kämpft bereits heute ums Überleben – eine Annahme von No Billag würde diesen Kampf zusätzlich erschweren. No Billag heisst folglich auch No Rumantsch.»
Doch das scheine den Initianten gleich zu sein. Zeit, das zu ändern, findet die Jungpartei. Und will darum dem sechsköpfigen Präsidium des Initiativkomitees um Olivier Kessler (31) einen Romanisch-Kurs schenken.
«Und ihnen so die Augen für die romanische Sprachminderheit öffnen», wie Pascal Vuichard (28), Co-Präsident der Jungen GLP Schweiz sagt.
Crowdfunding gestartet
Der Kurs soll an der Academia Engiadina in Samedan GR stattfinden. Kostenpunkt: 250 Franken pro Person plus 62 Franken für die Lehrmittel. Macht summa summarum 1872 Franken.
Um das zu finanzieren, hat die Junge GLP ein Crowdfunding gestartet. Auf der Plattform Wemakeit kann, wer will, für die Nachhilfe-Lektionen in Minderheitenschutz spenden. Wemakeit ist jene Plattform, die eine Sammelaktion des No-Billag-Komitees abgelehnt hat.
«Vielleicht denken sie dann nicht nur an ihr Portemonnaie»
«Es wäre sehr schön, wenn die Initianten nach diesem Sprachkurs ein besseres Verständnis für die romanische Sprache entwickeln würden», hofft Vuichard. «Vielleicht denken die Initianten in Zukunft nicht nur an ihr eigenes Portemonnaie, sondern zuerst auch an unsere sprachlichen Minderheiten.»
Die Schweiz stimmt wieder ab: Erklärungen zu allen Initiativen, aktuelle News und prominente Stimmen zum Thema finden Sie hier.
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Die Initiative zur Abschaffung der Billag-Gebühren wird im Vorfeld der eidgenössischen Abstimmung heiss diskutiert. Doch was genau beinhaltet die Vorlage? Was ändert sich bei einem Ja? Welche Parteien sind für/ gegen die Initiative? Und was passiert eigentlich mit meinen Gebührengeldern? Antworten gibts im ausführlichen Erklär-Dossier auf Blick.ch
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