BLICK: Ihr neues Wahlkampfplakat gibt mächtig zu reden. Wer hatte die Idee für das Sujet des madenzerfressenen Apfels?
Adrian Amstutz: Als Wahlkampfleiter Schweiz trage ich die Verantwortung. Punkt.
SVP-Fraktionschef Thomas Aeschi sagt, dass er sich nicht bewusst gewesen sei, dass ein sehr ähnliches Sujet im Nazi-Kampfblatt «Der Stürmer» erschienen ist. Inwiefern war es vorab Thema, dass die Kampagne Nazi-Symbolik reproduziert?
Den Nazi-Vergleich kann nur jemand machen, der im Geschichtsunterricht geschlafen hat. Die SVP will die bewährte direkte Demokratie retten und die Schweiz nicht der EU unterwerfen. Dort, wo Brüssel die Gesetze diktiert, Bundesbern pariert und das Volk nichts mehr zu sagen hat. Die Nazis machten genau das Gegenteil; sie haben die Demokratie mit Gewalt zerstört und eine Diktatur errichtet. Übrigens gebrauchen auch die linken Parteien Tiersujets, beispielsweise wenn sie über die sogenannten Heuschrecken-Kapitalisten sprechen.
Parteiintern wird das Plakat heftig kritisiert – Parteiexponenten distanzieren sich. Was sagen Sie dazu?
Für die Schweiz ist die Zerstörung der direkten Demokratie durch den bevorstehenden Rahmenvertrag mit der EU das Problem. Diesen werden alle Parteien, mit der FDP an der Spitze, nach den Wahlen unterstützen. Ein weiteres Problem sind die Million zusätzlicher Menschen – in nur 13 Jahren! Die Folge davon sind Gedränge in den Zügen, Stau auf den Strassen, «Landfrass» für Wohnungen und Infrastruktur, Mehrverbrauch von Strom, Benzin und Wasser, mehr Abwasser und mehr Abfall. Zudem bedeuten die geplanten Erhöhungen der Benzin- und Heizölpreise Mehrabgaben für Autofahrer, Hausbesitzer und Mieter. Entsetzlich ist das Verschweigen aller anderen Parteien vor den Wahlen, dass sie nach den Wahlen die EU-Kohäsionsmilliarde zahlen und den Uno-Migrationspakt unterschreiben wollen. Dass diese Parteien unsere direkte Demokratie missachten und ihnen nicht passende Volksentscheide wie bei der Massenzuwanderungs- und Ausschaffungsinitiative nicht mehr umsetzen wollen, haben sie bereits bewiesen.
Das Plakat stellt als SVP-Gegner nicht nur die linken und grünen Parteien dar, sondern auch die FDP. Eine Partei, mit der die SVP in mehreren Kantonen Listenverbindungen eingegangen ist. Warum gehen Sie auf diejenigen los, mit denen Sie eigentlich zusammenarbeiten müssen?
Für die SVP ist klar, dass sie am liebsten gesamtschweizerisch mit der FDP eine Listenverbindung eingegangen wäre. Uns ist ein zusätzlicher FDP-Sitz im Parlament lieber als ein zusätzlicher Linker. 2015 hätte die FDP dadurch drei zusätzliche Sitze gewonnen. Aber das will die FDP nicht, auch nicht bei den Wahlen 2019. Stattdessen will die FDP in gewissen Kantonen lieber einen zusätzlichen Linken als einen SVPler im Parlament. Im Jura oder im Wallis ist das beispielsweise so. Aber das passt wohl auch zum neusten Kurswechsel der FDP, die zusammen mit der SP jetzt die Benzin- und Heizölpreise für den Mittelstand erhöhen will, statt für eine unabhängige und freie Schweiz mit guten Rahmenbedingungen und für den Erhalt der Arbeitsplätze im Inland einzustehen.
Das Interview wurde schriftlich geführt.
Am 20. Oktober finden die eidgenössischen Parlamentswahlen in der Schweiz statt. Die insgesamt 200 Sitz im Nationalrat werden nach Anzahl Bevölkerung auf die Kantone verteilt und müssen neu gewählt werden. Auch die 46 Sitze des Ständerats werden neu vergeben.
BLICK bietet rund um die Uhr die aktuellsten Informationen zum Wahlkampf, der politischen Themenagenda der Parteien und Kandidaten, der Sitzverteilung im Parlament und den Wahlergebnissen.
Am 20. Oktober finden die eidgenössischen Parlamentswahlen in der Schweiz statt. Die insgesamt 200 Sitz im Nationalrat werden nach Anzahl Bevölkerung auf die Kantone verteilt und müssen neu gewählt werden. Auch die 46 Sitze des Ständerats werden neu vergeben.
BLICK bietet rund um die Uhr die aktuellsten Informationen zum Wahlkampf, der politischen Themenagenda der Parteien und Kandidaten, der Sitzverteilung im Parlament und den Wahlergebnissen.