Andere Länder, andere Sitten. Das gilt auch in Corona-Zeiten. Exemplarisch zeigt sich das an den Abstandsregeln, die sehr unterschiedlich ausfallen, wie ein paar Beispiele zeigen:
- Schweden kennt überhaupt keine feste Abstandsregel.
- In Österreich muss man einen Meter Abstand halten.
- in Deutschland wiederum sind es 1,5 Meter.
- Am strengsten ist die Schweiz: Zwei Meter Abstand soll man halten, so das Bundesamt für Gesundheit (BAG).
Würde auch weniger reichen?
Doch die Strenge der Schweiz, die vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus schützen soll, ist nicht unumstritten. So meint Pietro Vernazza, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Galler Kantonsspital, den grösste Teil des Infektionsrisikos könne man bereits mit einem Meter Distanz ausschalten. Mit eineinhalb Metern lasse sich das Risiko zusätzlich reduzieren, so Vernazza gegenüber CH Media.
Und selbst Daniel Koch (65) vom BAG gab am Montag zu, dass die zwei Meter etwas willkürlich sind. Die Abstandsregel habe man schon ganz zu Beginn der Corona-Krise festgelegt, so Koch: «Die Schweiz hat gesagt, uns erscheinen zwei Meter logischer als ein Meter.»
«Ein Meter ist schon sehr nahe»
Dass man so streng sei, sei aber nicht weiter schlimm. «Man läuft ja nicht mit dem Messband umher, sondern es geht darum, dass man genügend Abstand hat», so Koch. Dass Restaurantbesitzer und viele andere aber genau dies machen müssen, um ihr Schutzkonzept einzuhalten, erwähnte er nicht.
Und. Viel weniger als zwei Meter sollten es laut Koch schon nicht sein: «Ein Meter ist schon sehr nahe, da kann man sich schnell berühren», sagte er. Die unterschiedlichen Vorgaben in den Nachbarländern erklärt Koch unter anderem mit einem Auto-Beispiel. «Auf der Autobahn fahren wir auch nicht gleich schnell wie in Deutschland. Solche Unterschiede existieren und gehören zum Leben.» (brb)
Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.
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