Initiative der Jungen Mitte
Mehr psychische Hilfe für Junge gefordert

Jugendliche und Kinder müssen im Kanton Zürich bis zu einem halben Jahr auf Hilfe durch einen Psychiater warten. Die Junge Mitte kritisiert das – und hat dazu nun eine Volksinitiative lanciert.
Publiziert: 26.08.2022 um 11:29 Uhr
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Die Junge Mitte will die Versorgung psychisch erkrankter Kinder und Jugendlicher im Kanton Zürich verbessern.
Foto: imago/AFLO (Symbolbild)

Junge Menschen, die unter psychischen Problemen leiden, sollen im Kanton Zürich schneller Hilfe erhalten. Das fordert die Junge Mitte in einer entsprechenden Initiative. «Kinder und Jugendliche müssen für eine psychiatrische Abklärung bis zu einem halben Jahr warten. Das ist inakzeptabel», sagt Co-Präsident Benedikt Schmid (21). Die Jungpartei will, dass die Wartezeit auf maximal vier Wochen verkürzt wird. Bei dringenden Fällen, wie beispielsweise Suizidalität, sei die Behandlung per sofort anzusetzen.

Die Corona-Pandemie hat zu einem starken Anstieg einiger psychischer Krankheiten geführt. Gemäss WHO sind die Fälle von Depressionen und Angststörungen weltweit allein im ersten Pandemiejahr um 25 Prozent gestiegen.


Auch der Zürcher Regierungsrat hat das Problem erkannt. Er hat letztes Jahr bereits acht Millionen Franken gesprochen, um neue Behandlungsangebote zu schaffen. Das reicht der Zürcher Jungpartei aber nicht. «Die Politik muss endlich handeln und die Problematik ernst nehmen. Stand jetzt wird die Jugend vergessen», sagt Schmid.

Massiver Anstieg an Beratungen 2021

Neben einer besseren Versorgung fordert die Jungpartei auch einen stärkeren Fokus auf präventive Angebote für Jugendliche. In ihrer geplanten Volksinitiative lässt sie aber vieles offen. Sie möchte, dass der Kanton in Zusammenarbeit mit den Gemeinden die «dafür notwendigen stationären, ambulanten und rehabilitativen Versorgungsleistungen» sicherstellt.

Es sei dann Aufgabe der Politik, das Lösungspaket zu schnüren und die entsprechenden Gesetzesanpassungen und Kreditvergaben vorzunehmen.

Auch Pro Juventute unterstützt das Anliegen. Diese machte schon letztes Jahr darauf aufmerksam, dass die Jungen besonders leiden würden. Die Schweizer Stiftung für Kinder und Jugendliche verzeichnet im Corona-Jahr 2021 fast doppelt so viele Suizid-Beratungen wie vor der Pandemie. Sieben Jugendliche hatten täglich den Kontakt zum Hilfsangebot 147 gesucht, um über Selbstmord zu sprechen.

Ab Freitag hat das Komitee 180 Tage Zeit, um die benötigten 6000 Unterschriften zu sammeln. (sie)

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