Sei es in Brotaufstrichen wie Nutella oder Margarine, im Blätterteig und anderem Gebäck, in Fertiggerichten, Babynahrung oder Süssigkeiten. Ja, sogar in Schweizer Militärbiscuits. Überall ist Palmöl drin. Das Gleiche gilt für Kerzen, Kosmetik- und Hygieneartikel und sogar für Waschmittel, aber auch für Biotreibstoffe.
Schätzungen gehen davon aus, dass heute in jedem zweiten Supermarktprodukt Palmöl steckt. Für die Industrie hat der Rohstoff fast nur Vorteile: Palmöl ist deutlich billiger als andere Öle. Gleichzeitig eignet es sich dank seiner Zähflüssigkeit und dem neutralen Geschmack besonders gut zur Verarbeitung.
Palmöl bringt Schokolade zum Schmelzen
So weist Palmöl bei Zimmertemperatur eine feste Konsistenz auf, muss also nicht extra chemisch gehärtet werden. Bei Körpertemperatur aber wird es weich. Damit verhilft es Lebensmitteln zu verschiedenen Eigenschaften: Es bringt Schokolade zum Schmelzen, sorgt aber auch dafür, dass Margarine fest und gelblich wird. Dank Palmöl lässt sich die Geflügelwurst geschmeidig aufs Brot streichen. Und in der Landwirtschaft wird Palmfett gerne im Mischfutter verwendet, weil es sehr energiereich ist. In der Schweiz selber allerdings wird seit 2018 bei der Futterproduktion auf Palmöl verzichtet.
Die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung SGE mag kein Palmöl. Allerdings: «Es ist immer eine Frage der Häufigkeit und Menge, in der ein Lebensmittel konsumiert wird», sagt SGE-Sprecherin Charlotte Weidmann. Experten empfehlen aber eher Pflanzenöle mit hohem Gehalt an ungesättigten Fettsäuren wie Walnuss- oder Leinöl.
Naturbelassen hat Palmöl durchaus Vorteile. So zeichne es sich etwa aus durch Vitamin-E-Formen, die als gefäss- und nervenschützend gelten, verweist Weidmann auf Untersuchungen des Europäischen Instituts für Lebensmittel- und Ernährungswissenschaften.
Sobald Palmöl aber industriell verarbeitet ist, sieht die Sache anders aus. So steht es im Verdacht, an der Entstehung von Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes beteiligt zu sein. Noch seien aber nicht alle Bestandteile abschliessend bewertet, betonen Experten.
Einen schlechten Ruf hat das Palmöl aber vor allem, weil für die Ölpalm-Monokulturen Urwald gerodet und damit der Lebensraum vieler bedrohter Tiere zerstört wird.
Derzeit gibt es keine offiziellen Daten zum Palmölverbrauch in Europa. Für Frankreich wird der Verbrauch derzeit auf zwei Kilo pro Person und Jahr geschätzt. (dba)
Die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung SGE mag kein Palmöl. Allerdings: «Es ist immer eine Frage der Häufigkeit und Menge, in der ein Lebensmittel konsumiert wird», sagt SGE-Sprecherin Charlotte Weidmann. Experten empfehlen aber eher Pflanzenöle mit hohem Gehalt an ungesättigten Fettsäuren wie Walnuss- oder Leinöl.
Naturbelassen hat Palmöl durchaus Vorteile. So zeichne es sich etwa aus durch Vitamin-E-Formen, die als gefäss- und nervenschützend gelten, verweist Weidmann auf Untersuchungen des Europäischen Instituts für Lebensmittel- und Ernährungswissenschaften.
Sobald Palmöl aber industriell verarbeitet ist, sieht die Sache anders aus. So steht es im Verdacht, an der Entstehung von Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes beteiligt zu sein. Noch seien aber nicht alle Bestandteile abschliessend bewertet, betonen Experten.
Einen schlechten Ruf hat das Palmöl aber vor allem, weil für die Ölpalm-Monokulturen Urwald gerodet und damit der Lebensraum vieler bedrohter Tiere zerstört wird.
Derzeit gibt es keine offiziellen Daten zum Palmölverbrauch in Europa. Für Frankreich wird der Verbrauch derzeit auf zwei Kilo pro Person und Jahr geschätzt. (dba)
Was aber macht Palmöl in Wasch- und Reinigungsmitteln? Auch hier spielt der Rohstoff eine wichtige Rolle: Einerseits dient er zur Verseifung, andererseits zur Herstellung sogenannter Tenside. Diese waschaktiven Substanzen bewirken, dass sich Wasser und Fett vermengen können. Früher wurde dafür Erdöl verwendet. Dieses wurde mittlerweile fast überall vom günstigeren Palmöl abgelöst.
Das meiste Palmöl landet im Treibstoff
Weit die grösste Menge des importierten Palmöls aber landet als Beimischung in Treibstoffen. EU-weit ist es sogar über die Hälfte. Grund dafür ist eine per Gesetz verordnete EU-Biokraftstoffquote: Danach müssen die Mineralölkonzerne dem Diesel sieben Prozent Bioanteile beimischen. Das ist oft Raps-, immer mehr aber auch Palmöl.
Allein im Jahr 2014 haben Dieselmotoren auf europäischen Strassen mehr als drei Millionen Tonnen Palmöl verbrannt. Und der Anteil steigt Jahr für Jahr. Der Grund – Sie ahnen es – ist einmal mehr der tiefere Preis.