Hilferuf an Gemeinden
Graubünden hat zu wenig Betten für ukrainische Flüchtlinge

Der Kanton Graubünden bringt derzeit zahlreiche ukrainische Flüchtlinge unter. Doch die Unterkünfte werden knapp. Der Kanton bittet seine Gemeinden um Hilfe.
Publiziert: 30.04.2022 um 14:34 Uhr
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Normalerweise reichen die Ressourcen für Geflüchtete in Graubünden aus, sie sind ausgelegt auf etwa 30 Zuweisungen im Monat. Seit der Ukraine-Krise sind es allerdings 30 Zuweisungen pro Tag.
Foto: PIUS KOLLER

Der Kanton Graubünden stösst an die Grenze seiner Kapazitäten. Bislang sind dem Kanton 854 ukrainische Flüchtlinge zugewiesen worden. Doch wie das Bündner Amt für Migration und Zivilrecht (AFM) an einer Medienkonferenz mitteilte, sind in den kantonalen Kollektivstrukturen noch 186 Betten frei. Der Kanton braucht also dringend Unterkünfte.

Normalerweise reichen die Ressourcen für Geflüchtete in Graubünden aus, sie sind ausgelegt auf etwa 30 Zuweisungen im Monat. Seit der Ukraine-Krise sind es allerdings 30 Zuweisungen pro Tag. Wie die «Südostschweiz» schreibt, bittet der Kanton Graubünden die Gemeinden nun um freiwillige Hilfe. Sie sollen sich mit geeigneten Unterkünften melden, bevor den Gemeinden geflüchtete Personen zugeteilt werden müssten. Die Gemeinden sollten auf keinen Fall Betten zurückbehalten, man brauche die Unterkünfte jetzt.

Zeit, Personal, Unterkünfte

Bis im Sommer will die AFM aufstocken. Der Kanton soll 1700 Betten in Kollektivunterkünften und rund 500 Wohneinheiten für die Individualunterbringung zur Verfügung stellen können. «Wir stehen vor einer grossen Herausforderung. In den letzten drei Wochen haben wir 250 neue Fälle zur Bearbeitung erhalten», so Mathias Kaufmann, stellvertretender Amtsleiter des kantonalen Sozialamts in Graubünden. Man müsse sich nicht nur um Unterkunft und finanzielle Unterstützung kümmern, sondern auch eine obligatorische Kranken- und Haftpflichtversicherung für die geflüchtete Person abschliessen. Das braucht Zeit und Personal. «Aktuell arbeiten wir mit dem Personal, das wir bereits vor der Krise hatten. Natürlich sind wir dabei, Arbeitskräfte zu rekrutieren. Aber das braucht Zeit», sagt Kaufmann zur «Südostschweiz».

Für die zeitnahe Hilfe erhalten die Geflüchteten bereits einen Betrag zur Deckung der Grundbedürfnisse. Dieser ist 20 Prozent niedriger, als den Betrag, welche Schweizer vom Amt beziehen. (lui)



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