So was passiert nicht alle Tage – das konnte man schon der Reaktion des Portiers entnehmen. «Sie wollen jetzt alle da rein – mit dem Bernhardiner?», fragte er die kleine Delegation der Barry-Stiftung, als diese mit Zeus das Bundeshaus West betrat. Und wann gibt es das schon mal, dass ein 77 Kilogramm schwerer Hund durch die noblen Marmorgänge tappt?
Zeus kam aus Martigny VS, wo die Barry-Stiftung ihren Sitz hat, in die Bundesstadt, um seine «Gotte», Justizministerin Karin Keller-Sutter (57), zu besuchen. Er hatte sogar ein Geschenk dabei. Kein Fässli Rum, mit dem die Hunde vom Grossen Sankt Bernhard noch immer in Verbindung gebracht werden.
Sondern Grusskarten mit seinem Konterfei darauf. Diese hatte Keller-Sutter für die Geburtstage ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bestellt. «Das ist doch schöner, als wenn man einfach eine anonyme Karte schenkt», sagt die St. Gallerin zu Blick.
Hundeliebhaberin Keller-Sutter
Dass ein Hund auf der Karte ist, kommt nicht von ungefähr. Keller-Sutter ist eine ausgesprochene Hunde-Närrin. Lange hatte sie selbst einen treuen Begleiter, den Jack Russell Terrier Picasso, der 2019 starb.
Umso mehr genoss sie die wenigen Minuten mit Patenhund Zeus, der sich im Büro der Bundesrätin sichtlich wohlfühlte. Sogar Ehemann Morten Keller (57), ebenfalls ein Hunde-Kenner, liess sich diese Begegnung nicht entgehen. Der zweijährige Zeus benahm sich trotz seiner Grösse keineswegs wie ein Elefant im Porzellanladen, sondern ganz und gar vorbildlich – und bekam sogar noch Leckerli aus der Hand der Magistratin.
Und, Frau Keller-Sutter, ist ein eigener Barry – der wohl berühmteste aller Bernhardiner – ein Thema? «Vielleicht nicht unbedingt so ein grosser Barry», so die Bundesrätin. «Aber einen Hund möchte ich eines Tages sehr gern wieder haben.» (sf)