Es ist ein ganz normales französisches Dorf im Département Moselle, irgendwo zwischen Metz und Nancy gelegen und wäre kaum erwähnenswert mit seinen 100 Einwohnerinnen und Einwohnern. Eigentlich.
Bloss: Besagte französische Gemeinde heisst «Suisse» und deren Bewohnerinnen und Bewohner sind «Schweizer». Das führt nicht nur in Frankreich zu gewissen Verwirrungen, sondern auch bei uns in der Schweiz, wie die Zeitung «Lorraine Actu» berichtet.
Anträge für Geburtsurkunden landen am falschen Ort
Vor allem der Post bereitet der Dorfname immer wieder Schwierigkeiten. Denn auch die Postleitzahl der französischen «Schweiz» (57340) hilft nicht unbedingt dabei, das Chaos zu beseitigen. Sie lautet fast gleich wie die Postleitzahl von Reinach im Kanton Aargau (5734), einzig eine Null unterscheidet die Postleitzahlen der beiden Ortschaften.
Das Rathaus der Gemeinde, die rund 150 Kilometer von Basel entfernt ist, erhält darum «drei bis vier Mal pro Monat» Anträge für Geburtsurkunden, die eigentlich Reinach AG betreffen.
Name hat nichts mit der Schweiz zu tun
Es gibt aber auch Touristen, die mit dem Ortsnamen Mühe bekunden. So berichten französische Medien, dass Personen aus Paris bereits einmal in der «Schweiz» anhielten, weil sie dachten, sie seien auf dem richtigen Weg, um nach Lausanne zu fahren.
Bleibt bloss noch eine Frage: Warum trägt das französische Dorf überhaupt den Namen unseres Landes? Tatsache ist: Es hat nichts mit der Schweiz zu tun. Am wahrscheinlichsten scheint, dass der Name der Gemeinde von den Ruinen von Xousse abstammt, was wiederum auf das althochdeutsche Wort «sulza», «sulzia» und das mitteldeutsche Wort «sulze» zurückzuführen ist, was «Salzwasser» oder «salzig» bedeutet.