Die Energiedebatte am Mittwoch im Nationalrat schien nicht sonderlich hitzig. Dennoch sorgte sie für viel heisse Luft. Die Temperatur im Saal stieg auf ein bald schon strafbares Niveau: 23,5 Grad. Diesen Messwert teilte SVP-Fraktionschef Thomas Aeschi (43) gleich auf Twitter.
Ebenfalls auf Twitter hinterfragte Mitte-Fraktionschef Philipp Matthias Bregy (44) Aeschis Feststellung, der Nationalratssaal werde auf diese hohe Temperatur geheizt. Ob nicht viel eher die Zahl der Personen und elektrischen Geräte für die Wärme verantwortlich sei, so Bregy.
Doch in einem waren sich die beiden einig: So heiss zu- und hergehen muss es im Parlament nicht. Viel eher sollte es mit gutem Beispiel vorangehen. Und nicht nur die Fraktionsspitzen störten sich an den Gradzahlen, die wir aus Tropennächten kennen.
Kühle Luft
SVP-Nationalrätin Andrea Geissbühler (46) sah sich zum Handeln gezwungen und stellte gleich einen Ordnungsantrag: Während der Wintersession solle die grosse Kammer nur auf 19 Grad geheizt werden, so die Forderung. Dagegen hatten die wenigsten etwas einzuwenden. Von den 184 anwesenden Nationalräten und -rätinnen waren 158 für den Antrag.
Doch für kühlere Köpfe sorgt die Massnahme dennoch nicht: Die Solltemperatur sinkt damit nämlich nur um ein Grad. Denn bisher wurde der Saal höchstens auf 20 Grad erwärmt. Es sind die 200 Leute im Saal, die diesen in Wallung bringen. So musste die Lüftung während der Energiedebatte sogar 18,3 Grad kühle Luft in den Saal pumpen.