Freundschaftsgruppe soll am Sonntag nach Taiwan
Bombendrohung wegen Besuch von Schweizer Parlamentariern

Taiwanesische Medien berichten von einer Bombendrohung wegen des Besuchs der parlamentarischen Freundschaftsgruppe Schweiz-Taiwan. Diese plante eine Reise nach Taiwan vom 5. bis zum 10. Februar.
Publiziert: 04.02.2023 um 20:23 Uhr
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Aktualisiert: 04.02.2023 um 21:02 Uhr
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Polizisten untersuchen die A1 Metrostation der Flughafenlinie in Taiwan. Dort wurde mit einem Anschlag gedroht.
Foto: CNA PHOTO
Thomas Müller

Die Taoyuan Metro Corporation in der taiwanesischen Hauptstadt Taipeh hat laut Taiwanesischen Medien eine Bombendrohung erhalten. Die Drohung beinhaltete die Forderung, dass Schweizer Parlamentariern ein Treffen verweigert wird.

Die Drohung ging über das «Customer Feedback» Formular der Gesellschaft ein. Angedroht wurde ein Angriff, bei dem Treibstoff-Fässer in Flammen gesetzt würden. Als Ziel wurde die Metro-Linie zum Flughafen beim örtlichen Hauptbahnhof angegeben. Eine Sicherheitskontrolle am Freitag ergab keine aussergewöhnlichen Funde an der Station. Sicherheitsmassnahmen würden jedoch aus Vorsicht dennoch erhöht.

Bisher konnte anhand der IP-Adresse festgestellt werden, dass die Drohung nicht aus Taiwan selbst kam. Die Identität des Absenders konnte jedoch noch nicht eruiert werden.

Parlamentsdienste informiert

Die Parlamentsdienste in Bern geben an, sie seien über diese Berichte informiert. Die Lageentwicklung werde laufend beobachtet. «Die Parlamentsdienste stehen in Kontakt mit der Freundschaftsgruppe, mit dem EDA und weiteren zuständigen Stellen», so eine Sprecherin.

Zudem betont sie: «Die Reise der parlamentarischen Freundschaftsgruppe Schweiz – Taiwan ist eine privat organisierte Reise.» Freundschaftsgruppen seien keine Organe der Bundesversammlung; sie könnten nicht im Namen der Bundesversammlung auftreten. Deshalb könnten keine weiteren Auskünfte erteilt werden.

Nur fünf Mitglieder dabei

Vom 5. bis zum 10. Februar wollten Mitglieder der parlamentarischen Freundschaftsgruppe Schweiz-Taiwan ins Land reisen. Die Gruppe wollte auch Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen (66) treffen. Doch sei es offen, ob das klappe, sagte Co-Präsident der Gruppe, Nationalrat Fabian Molina (32, SP) vor zwei Wochen.

Die Reise sei ein «Zeichen der Unterstützung für die Demokratie in Taiwan», erklärte Molina als die Reisepläne Anfang Jahr bekannt wurden. Nebst Molina wollten der zweite von drei Co-Präsidenten der Taiwan-Gruppe, Nicolas Walder (56, Grüne), sowie Mustafa Atici (53, SP), Léonore Porchet (33, Grüne) und Yves Nidegger (65, SVP) nach Taiwan reisen.

Ungünstiger Zeitpunkt

Weitere Mitglieder der Freundschaftsgruppe mochten bei der Reise nicht dabei sein. So etwa GLP-Präsident Jürg Grossen (53). Er sei nach wie vor der Meinung, dass der Zeitpunkt für die Reise angesichts der Spannungen ungünstig ist, sagte Grossen nach Bekanntwerden der Bombendrohung. Deshalb habe er eine Teilnahme auch abgelehnt. «Ich hoffe sehr, dass nichts passiert», so Grossen zu Blick.

Ob die Reise trotz der Drohung stattfindet, ist nicht bekannt. Die Mitglieder, welche die Reise antreten, waren für Blick nicht erreichbar.

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