Freie Wahl beim persönlichen Dienstwagen
Diese Autos fahren die Bundesräte privat

Nicht nur für Repräsentationsfahrten haben Bundesräte ein Auto zur Verfügung. Auch privat dürfen sie ein Dienstfahrzeug auswählen. Dabei haben sie freie Wahl. Und so haben sie gewählt ...
Publiziert: 20.01.2023 um 14:12 Uhr
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Aktualisiert: 21.01.2023 um 09:38 Uhr
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Schweizer Bundesräte können gleich auf zwei verschiedene Fahrzeuge zurückgreifen.
Foto: keystone-sda.ch

Das Bundesratsamt bringt einige Privilegien mit sich. Den Bundesrätinnen und Bundesräte stehen nämlich gleich zwei Fahrzeuge zur Verfügung. Eines mit Chauffeur, das Repräsentationsfahrzeug. Und eines einfach für sie selbst, ihr persönliches Dienstfahrzeug.

Die Unterschiede zwischen den Magistraten in der Wahl ihrer Privatkarosse sind gross – die Bandbreite reicht vom roten Japaner bis zum Schwedenpanzer. Auffällig: Auch wenn die Bundesräte frei wählen dürfen – einen Lamborghini oder Ferrari fährt niemand. Wohl auch, weil 0,8 Prozent des Kaufpreises des privaten Fahrzeugs jeden Monat auf dem Lohnausweis verrechnet werden.

Bersets Schwedenpanzer

Der sonst eher flamboyante Bundesrat Alain Berset (50) fährt einen Wagen – zumindest dem Klischee nach – für Durchschnittsfahrer: einen Volvo V60. Der schwedische Riesenkombi ist ein Plug-in-Hybrid und aktuell mit Jahrgang 2020 die neueste Anschaffung unter den Privatwagen. Welche Farbe der Wagen hat, bleibt geheim. Aus Sicherheitsgründen will Bersets Departement diese Information nicht verraten.

Cassis' edler Hybrid-Kombi

Etwas protziger, aber auch mit grossem Kofferraum, ist Aussenminister Ignazio Cassis (61) unterwegs. Er fährt einen BMW 320d xDrive. Cassis ist entsprechend noch mit einem Verbrennungsmotor unterwegs, wenn auch mit einem eher sparsamen. Eine Erklärung hierfür: Der dunkelblaue Dienstwagen ist einer der beiden ältesten. Seit 2013 ist er im Einsatz.

Parmelins roter Japaner

Foto: Blick

Ebenfalls seit 2013 im Einsatz ist der Mazda 6 von Bundesrat Guy Parmelin (63). Der japanische Wagen fährt wie Cassis’ BMW noch mit Verbrennungsmotor. Doch in einem unterscheidet er sich markant: Der Wagen des SVP-Bundesrats ist nicht etwa unauffällig schwarz oder dunkelblau, sondern rot.

Amherds kompakter Hybrid

Auch Bundesrätin Viola Amherd (60) setzt auf einen japanischen Wagen. Seit 2019 ist sie mit einem schwarzen Lexus UX 250h AWD Excellence unterwegs. Ihr Wagen hat einen Hybrid-Antrieb – noch. Denn sie selbst hat 2021 die Weisung erlassen, dass Verwaltungsfahrzeuge in Zukunft bis auf wenige Ausnahmen elektrisch sein sollen.

Warten auf Bestellung

Die beiden Neugewählten, Albert Rösti (55) und Elisabeth Baume-Schneider (59), müssen sich im Moment mit ihren eigenen Autos begnügen. Die Bestellung ihrer Dienstfahrzeuge ist zwar im Gange, doch welche Fahrzeuge genau sie ausgewählt haben, ist noch nicht bekannt. Man weiss einzig: Beide werden elektrisch unterwegs sein.

Keller-Sutters Geheimnis

Foto: Philippe Rossier

Finanzministerin Karin Keller-Sutter (59) hat als einzige trotz Anspruch keinen Dienstwagen – weder aktuell noch bestellt. Sie setzt weiterhin auf ihr privates Auto. Was für ein Modell sie fährt, will ihr Departement nicht verraten.

Die Zukunft ist elektrisch

Bei den Repräsentationsfahrzeugen setzten die meisten Bundesräte bisher auf Limousinen mit Verbrennungsmotor, meist von Mercedes. Doch das soll sich ändern. Ab diesem Jahr wird schrittweise auf rein elektrische BMWs umgesattelt.

Einen Anfang machte letztes Jahr bereits alt Bundesrätin Simonetta Sommaruga (62). Sie ersetzte den Tesla ihrer Vorgängerin Doris Leuthard (59) durch einen Volkswagen ID:3, einen kompakten Stromer. Bundesrätin Baume-Schneider wartet bereits auf ihren Elektro-Minibus.

Während zukünftige Repräsentationsfahrzeuge alle rein elektrisch sein werden, sind es die privaten Wagen im Moment noch nicht. Doch das Klima bleibt nicht ganz auf der Strecke – denn zumindest die Neuanschaffungen der Bundesrats-Neulinge Rösti und Baume-Schneider werden ebenfalls Stromer. (tom)

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