Kurz vor ihrer Rücktrittsankündigung setzte die damalige SP-Umweltministerin Simonetta Sommaruga (62) nochmals ein energiepolitisches Zeichen. Sie tauschte die von Doris Leuthard (59) übernommene Elektro-Limousine von Tesla gegen ein deutlich kleineres Fahrzeug aus – einen Volkswagen ID.3 Pro S. Mit dem neuen und energiesparenderen E-Modell liess sie sich zuletzt zu Auftritten, Anlässen und Besuchen chauffieren. Damit war sie die einzige amtierende Bundesrätin, die auf ein Elektroauto setzte.
Doch die Zeit der reinen E-Staatskarossen im Bundesrat ist nun wieder vorbei, wie die «SonntagsZeitung» berichtet. Der neue Energieminister Albert Rösti (55) wollte von Sommarugas Elektro-VW nichts wissen. Stattdessen lässt sich der SVP-Magistrat in einem Mercedes herumkutschieren – wie die meisten seiner Regierungsgspänli.
Auf das Modell S 350 4Matic setzen neben Rösti auch Karin Keller-Sutter (59, FDP), Viola Amherd (60, Mitte), Guy Parmelin (63, SVP) sowie die neue Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider (59, SP). Bundespräsident Alain Berset (50, SP) wird in einem Mercedes V250 4M herumchauffiert.
Nur Cassis fährt ab und zu elektrisch
Damit kommt bei allen Bundesräten ein Verbrennungsmotor zum Einsatz. Mit einer kleinen Ausnahme: Die BMW-Limousine vom Typ 745Le xDrive von FDP-Aussenminister Ignazio Cassis (61) ist ein Plug-in-Hybrid. Damit ist er ab und zu auch elektrisch unterwegs.
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Dass kein einziges Regierungsmitglied ein reines Elektroauto fährt, erstaunt angesichts der Klimaproblematik. Immerhin gilt für die Bundesverwaltung das Ziel, bis 2030 klimaneutral zu werden. Bei Neuanschaffungen sollten daher normalerweise rein elektrisch betriebene Personenwagen bestellt werden. Bloss, dass es bei der Umsetzung dieser Weisung hapert. Demnach hatten fast die Hälfte der seither gekauften Autos – teils aus funktionalen Gründen – einen Verbrennungsmotor. (rus)
