Hier schwören die Schweizergardisten dem Papst die Treue
0:47
34 neue Mitglieder:Hier schwören die Schweizergardisten dem Papst die Treue

Fällt die Männerbastion?
Schweizergarde will sich für Frauen öffnen

135 Mann stark ist die heutige Schweizergarde. Doch die Männerbastion wackelt. Eine neue Kaserne könnte auch Frauen den Weg in die Schutzeinheit des Papstes ebnen.
Publiziert: 07.05.2024 um 08:18 Uhr
|
Aktualisiert: 07.05.2024 um 08:43 Uhr
1/6
Derzeit ist die Schweizergarde eine Männerbastion.
Foto: Anadolu via Getty Images

Die Schweizergarde plant einen historischen Einschnitt: Die Männerbastion soll nach über 500 Jahren fallen. Die Schutzeinheit des Papstes soll künftig auch Schweizerinnen aufnehmen. Die zuständigen Stiftungen – die Gardestiftung und die Kasernenstiftung – wollen die Garde für Frauen öffnen, wie der Präsident der Gardestiftung Jean-Pierre Roth (78) gegenüber CH Media sagt.

2030 könnten die ersten Frauen Mitglied der Schweizergarde im Vatikan sein. Geplant ist laut der Zeitung, dass Frauen in der neuen Unterkunft für die älteste Armee der Welt wohnen können.

In zwei Jahren sei der Spatenstich, 2030 die Einweihung geplant. Mit dem Neubau wird eine getrennte Unterbringung von Frauen und Männern möglich, sei die heutige Anlage doch ungeeignet dafür. Die neue Kaserne wird über 114 Einzelzimmer für Hellebardiere, 11 Studios für Unteroffiziere und 26 Wohnungen für Familien verfügen.

Papst Franziskus sei offen dafür

«Wir tun alles, damit die Voraussetzungen dafür geschaffen werden», sagt Roth. Die definitive Entscheidung, ob Frauen der Schweizergarde beitreten können, obliegt schliesslich aber dem Papst.

Papst Franziskus (87) stehe der Öffnung positiv gegenüber. «Die Tür steht für Frauen offen», habe er bei einem Treffen gesagt. Fragt sich, ob er dannzumal noch am Ruder ist. Ein konservativer Nachfolger könnte dereinst den Fortschritt verhindern. 

34 neue Gardisten vereidigt

Am Montag sind im Vatikan in Anwesenheit von Bundespräsidentin Viola Amherd (61) die 34 neuen Schweizergardisten vereidigt worden. Zuvor hatte sie Papst Franziskus zu einer Privataudienz empfangen und sie ermahnt, ihr Leben nicht im virtuellen Raum zu verbringen.

Derzeit besteht die Schweizergarde aus 135 Männern. Am 22. Januar 1506 von Papst Julius II. gegründet, gilt sie als älteste Armee der Welt.

34 Mal schwören die neuen Gardisten bei der Zeremonie im Cortile San Damano mit der Hand auf der Korps-Fahne und mit erhobenen Fingern, dem regierenden Papst «treu, redlich und ehrenhaft zu dienen». Dies «selbst wenn es erheischt sein sollte», für den Schutz das Leben hinzugeben. (SDA/rus)


Fehler gefunden? Jetzt melden

Was sagst du dazu?