Jetzt sind die Jungen an der Reihe. Seit vergangenem Dienstag ist die Impfung für 12- bis 15-Jährige in der Schweiz möglich. Und das Angebot wird genutzt! In etlichen Kantonen will die Jugend den Oberarm hinhalten.
In Zug haben sich schon knapp 12 Prozent der Jugendlichen in dieser Altersgruppe registriert – mehr als jede und jeder Neunte. In Zürich sind von den 10'000 am Samstag freigeschalteten Terminen bereits 5500 weg, wie die Gesundheitsdirektion auf Anfrage mitteilt. Gut 10 Prozent der betroffenen Altersgruppe! Seit Montag finden im bevölkerungsreichsten Kanton Teenie-Impfungen statt.
Run auf die Teenie-Impfung
Auch in Bern ist die Nachfrage gross. Dort konnten sich Jugendliche seit Montagmorgen um 8 Uhr für die Impfung anmelden, nach rund acht Stunden waren bereits 1400 Termine für die Erstimpfung gebucht. «Und es kommen stündlich neue Buchungen dazu», sagt Gundekar Giebel, Kommunikationschef der Gesundheitsdirektion.
Im Aargau konnten sich Jugendliche bereits Anfang Juni für die Impfung anmelden. Gut 1400 haben es bisher getan, was etwa 5 Prozent der 12- bis 15-Jährigen im Kanton entspricht. In anderen Kantonen müssen sich Jugendliche derweil noch gedulden. In Solothurn beispielsweise findet am 13. Juli der erste Impftag für Teenies statt.
Im Welschen ist man noch zurückhaltend: Am Samstag bekamen 240 Teenies im kantonalen Impfzentrum in Granges-Paccot FR ihren ersten Corona-Piks. Rund 180 weitere Jugendliche haben sich bis jetzt einen Termin fürs kommende Wochenende gesichert. Das entspricht insgesamt knapp 3 Prozent der Jugendlichen zwischen 12 und 15 Jahren im Kanton Freiburg.
Zurückhaltende Impfempfehlung bei Kindern
So hoch wie bei den Erwachsenen ist die Impfquote unter den Jugendlichen noch nicht. Das dürfte auch an der Impfempfehlung liegen: Anders als bei den Erwachsenen haben das Bundesamt für Gesundheit und die Eidgenössische Kommission für Impffragen (Ekif) die Impfempfehlung für Kinder zurückhaltender formuliert.
Jede und jeder, der möchte, kann sich impfen lassen. Empfohlen wird die Impfung aber vor allem Jugendlichen, die chronisch krank sind oder Kontakt zu einer Risikoperson haben.
Vor diesem Hintergrund sei es «verständlich und absehbar, dass die Impfquote in dieser Altersgruppe geringer ist», sagt Aurel Köpfli von der Zuger Gesundheitsdirektion. Die Zürcher Behörden betonen, dass es für eine möglichst hohe Impfquote und damit einen hohen Schutz der Gesamtbevölkerung nun vor allem wichtig sei, dass sich die Erwachsenen impfen lassen.