«Energiewende» bei Swisscleantech
Dem Verband geht langsam der «Pfus» aus

In drei Jahren hat der Energiewende-Club fast 15 Prozent der Mitglieder verloren. Das hinterlässt Spuren, auch in der Kasse. Bei Swisscleantech hat man schon einen Schuldigen ausgemacht.
Publiziert: 08.01.2016 um 16:14 Uhr
|
Aktualisiert: 10.09.2018 um 12:05 Uhr
Christoph Lenz
Dunkle Wolken über dem Energiewende-Club: Die Mitgliederentwicklung bei Swisscleantech zeigt steil nach unten.
Foto: Keystone

Er träumte von einer grünen Economiesuisse, als Unternehmer und Lobbyist Nick Beglinger (46) vor sechs Jahren den Verband Swisscleantech gründete. Nach einem kometenhaften Start scheint es heute, als habe der Energiewende-Club seine besten Tage bereits hinter sich.

Die Mitgliederzahlen jedenfalls sinken rapide – und schon das dritte Jahr in Folge. 2012, kurz nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima, zählte Swisscleantech 309 angeschlossene Unternehmen. Ende 2015 waren nur noch 269 Firmen dabei, wie Co-Geschäftsführerin Franziska Barmettler (33) bestätigt. 

IMAGE-ERROR

Schuld sei die Frankenstärke, die sich negativ auf die Zahlungsbereitschaft der Firmen auswirke, so Barmettler. «Insbesondere kleine Firmen sind unter Druck.» Swisscleantech fördere die nachhaltige Wirtschaft insgesamt, wolle also keine Partikularinteressen schützen. «Der direkte, kurzfristige Nutzen wird daher gerade bei kleinen Firmen in Frage gestellt», so Barmettler. 

Auch wenn der Exodus durch grössere Neumitglieder teilweise aufgefangen werden konnte: Unter dem Strich muss Swisscleantech künftig mit knapperen Mitteln auskommen. Dies könnte sich bereits im laufenden Jahr spürbar auswirken. Nicht nur bei der weiteren Entwicklung der Energiestrategie 2050. Sondern auch bei der Volksinitiative «Grüne Wirtschaft», der Swisscleantech zu einer Mehrheit verhelfen will.

Fehler gefunden? Jetzt melden

Was sagst du dazu?