Empa-Forscher sind sicher
Keine kritische Spitalauslastung durch Omikron

Forschende der Empa haben zusammen mit Fachleuten aus dem Kanton Graubünden und Deutschland drei epidemiologische Omikron-Szenarien ausgearbeitet. Sie kamen zum Schluss, dass Omikron das Gesundheitssystem wohl nicht an die Grenzen bringt.
Publiziert: 27.01.2022 um 11:33 Uhr
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Aktualisiert: 27.01.2022 um 12:50 Uhr
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Forschende der Empa haben zusammen mit Fachleuten aus dem Kanton Graubünden und Deutschland drei epidemiologische Omikron-Szenarien ausgearbeitet.
Foto: Thomas Meier

Omikron sei scheinbar weniger gefährlich für die Gesundheit als die Delta-Variante, aber deutlich infektiöser, schrieb die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) am Donnerstag auf ihrer Webseite. Die daraus resultierende Frage, ob Omikron die Spitäler in der Schweiz und in Deutschland ähnlich an die Belastungsgrenze bringen kann, beantworteten die Fachpersonen nun in drei ausgearbeiteten Szenarien für den Zeitraum vom 17. Januar bis Ende März 2022.

Für diese Szenarien rechneten die Forschenden mit verschiedenen Reproduktionszahlen. Die Zahl R gibt an, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt. Die Forschenden nahmen dazu die aktuelle Zahl (1,3) und zwei pessimistischere, um den «Worst Case» darzustellen (1,5 sowie 1,8).

Forscher sind vorsichtig optimistisch

Das Ergebnis lässt die Forschenden zu vorsichtigem Optimismus verleiten. Bleibe die Reproduktionszahl R unter 2, dürfte die Belegung in den Intensivstationen kaum kritische Werte erreichen. In der Schweiz lag der R-Wert vor rund elf Tagen bei 1,21.

Weiter flossen aktuelle Daten zum Alter, Impfstatus und Booster-Status in die Studie ein. Selbst unter ungünstigen Bedingungen kann Omikron laut der Studie, die noch nicht von unabhängigen Experten überprüft wurde, für keine Rekordzahlen auf den Intensivstationen sorgen.

Es bleiben Risiken

Gewisse Risiken würden jedoch weiterhin bestehen. Allein die schiere Zahl an Infektionen könnte zu personellen Engpässen führen und auch die Kapazitäten bei Covid-Diagnosen beschränken.

Neu sei, dass nun häufiger Personen auf den normalen Bettenstationen behandelt werden müssen, die primär wegen einer anderen Erkrankung im Spital sind, aber zusätzlich noch infiziert.

Diese Effekte liegen vor allem daran, dass insbesondere Personen mit drei Impfungen relativ gut vor schweren Verläufen mit Omikron geschützt sind. Hinzu kommt die hohe Infektiosität des Virus, verbunden mit einer deutlich geringeren Krankheitsschwere.

Die Forschenden legten deshalb nahe, dass es nun an der Zeit sei, Massnahmen stärker auch an individuellen Merkmalen zu orientieren. Es solle Strategien für unterschiedliche Risikogruppen geben, hiess es weiter. (SDA)

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