Mehrere Tausend Menschen sind am Samstag in Bern für ein Ende des Kriegs im Gazastreifen auf die Strasse gegangen. Dabei wurden auch umstrittene, als israelfeindlich geltende Parolen skandiert.
Zur Kundgebung aufgerufen hat unter anderem der Westschweizer Aktivist Anouar Gharbi, wie die «SonntagsZeitung» berichtet. Dieser habe Verbindungen zur Hamas. So habe er im Sommer 2021 in der Türkei Hamas-Chef Ismail Hanija (61) getroffen. Die Zeitung veröffentlichte ein Foto, das Haniya, Gharbi und weitere Personen aus Genf zeigt. Schon zu diesem Zeitpunkt habe die USA Haniya als Terroristen eingestuft.
USA sanktionierte Gharbi-Verein
Wie die «SonntagsZeitung» schreibt, mache sich der aus Tunesien stammende Schweizer seit 30 Jahren in der Westschweiz für die Palästinenserinnen und Palästinenser stark. Er habe beim Aufbau der «Boycott, Divestment and Sanctions»-Bewebung (BDS) in Genf geholfen. Diese internationale Bewegung setzt sich unter anderem für Boykotte israelischer Produkte ein. BDS Schweiz distanziert sich zwar von Antisemitismus, Vertreter der Kampagne sprechen Israel aber das Existenzrecht ab.
Zudem hat Gharbi in den 90er-Jahren einen pro-palästinensischen Verein aufgebaut, der auf der Sanktionsliste des US-Finanzministeriums landete, weil er Verbindungen zur Hamas haben soll.
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Im Visier der Bundesermittler?
Gharbi wollte sich auf Anfrage der Zeitung nicht zu seiner Hamas-Nähe äussern. Stattdessen verwies er auf einen Kommentar, in dem es heisst, dass die «allgemeine Unterstützung des Westens für Israel in seinem Krieg gegen die Palästinenser» vor internationalen Gerichten «nicht unberücksichtigt» bleiben werde.
Schweizer Hilfsgelder sind keine an Organisationen, die mit Gharbi in Verbindung stehen, geflossen. Das teilt das Aussendepartement mit. Die Bundesanwaltschaft hat aber Ermittlungen aufgenommen, um herauszufinden, ob und über welche Kanäle die Hamas aus der Schweiz unterstützt wird. Ob auch Gharbi in diesem Zusammenhang im Visier der Ermittler ist, sagt die Bundesanwaltschaft nicht. (lha)