Die Szenen, die sich am Mittwochabend in der Hauptstadt der USA abspielten, erschüttern die Welt. Trump-Anhänger stürmten gewaltsam das Kapitol und verwüsteten den US-Kongress. Der noch amtierende Präsident hatte seine Fans zuvor in einer Rede aufgestachelt.
Nicht nur auf dem politischen Parkett sorgt der Wahnsinn für Kopfschütteln – auch die BLICK-Community kann nicht fassen, was sich in den USA abspielt. Nach vier Jahren Trump ist die älteste Demokratie der Welt endgültig zur Lachnummer verkommen.
«Die wollen anderen ihre Demokratie aufzwingen?»
«Das ist der Tiefpunkt der US-Innenpolitik», schreibt BLICK-Leser Peter Leo in der Diskussion. Andreas Kalberer bezeichnet die Vereinigten Staaten als «Bananenrepublik» und fragt: «Das soll also der Führer der freien Welt sein?» Nachdem die USA jahrzehntelang als Weltpolizei betrachtet wurden, kann diese mittlerweile niemand mehr richtig ernst nehmen. «Und dieses Land will anderen seine Demokratie aufzwingen?», fragt Wolfgang Burri.
Im Gegenteil, findet Anton Berger und fordert mit einem Augenzwinkern, dass andere Nationen eingreifen: «Schliesslich sind sie im Besitz von Massenvernichtungswaffen und offensichtlich politisch instabil.» Ein «Friedenseinsatz» sei deshalb angebracht – «ach, nein, sorry, sowas machen ja nur die Amis», spottet der BLICK-Leser.
«Das passiert sonst nur in Schurkenstaaten»
Kurzer Blick hinter die Kulissen: Um der BLICK-Community eine Stimme zu geben, tragen wir bei wichtigen Ereignissen in solchen Artikeln jeweils die besten Stimmen der Diskussion zusammen. Dabei geben wir möglichst vielfältige Meinungen wieder. Nach den Krawallen in Washington sind sich die BLICK-Leserinnen und -Leser aber ausnahmsweise einig: In den Hunderten Kommentaren findet sich kaum eine Stimme, die das Chaos gutheisst. Solcher Konsens herrscht sonst selten.
Für die BLICK-Leser ist klar, dass sich die USA dank der Trump-Anhänger vor der Welt blamiert haben. «Es ist eine Schande, dass der Präsident eines zivilisierten Landes zu Krawallen aufruft», schreibt Thomas Schnider. «Das passiert sonst nur in Schurkenstaaten oder Diktaturen.» Martin Bernini nennt die USA in seinem Beitrag unverblümt ein «Drittweltland». Selbst Leser, die Trump zuvor unterstützt hatten, müssten nun zur Vernunft kommen, findet Thomas Baumgartner: «Bis dato kann man ja verschiedene Sachen über diese Präsidentschaft sagen», schreibt er. «Aber das hier geht zu weit und gibt das Land der Lächerlichkeit preis.»
«Trump lässt es auf einen Bürgerkrieg ankommen»
Auch historische Vergleiche finden sich in der Diskussion. Andreas Meyer fühlt sich etwa an die Weimarer Republik erinnert: «Sowas in der Art ist in Deutschland Anfang der Dreissigerjahre passiert», schreibt er. Einige BLICK-Leser sehen im Washington-Wahnsinn sogar den Beginn eines Bürgerkriegs. «Trump lässt es tatsächlich darauf ankommen, dass nach über 150 Jahren wieder Amerikaner auf Amerikaner schiessen», schreibt Florian Ineichen.
Mit der instabilen Situation im eigenen Land hat die USA ihre Vorbildfunktion endgültig verloren, so der Tenor in der BLICK-Community. «Länder wie China und Russland werden ihrem Volk mit den Bildern erst recht vorgaukeln können, dass Demokratie und Menschenrechte zu Chaos führen», glaubt Rolf Baumgartner. Von den Vereinigten Staaten erwarte man schlichtweg anderes, schreibt Ursula Epting: «Älteste Demokratie der Welt? Da würde ich mal über die Bücher gehen.» (nei)