Wie viel der Bund den Impfstoff-Herstellern Moderna, Pfizer/Biontech, Janssen und Novavax pro Covid-Impfdosis gezahlt hat, ist bis jetzt ein streng gehütetes Geheimnis. Die Verträge zwischen den Pharmafirmen und dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) sind vertraulich.
Ein kürzlich veröffentlichtes Dokument bringt nun aber etwas Licht ins Dunkle, wie die Zeitungen von CH Media berichten. «Botschaft über den Nachtrag IB zum Voranschlag 2022» heisst der Bericht. Es handelt sich um ein Dokument des Bundesrats zuhanden des Parlaments, in dem die Regierung verschiedene Nachtragskredite fürs Bundes-Budget von 2022 beantragt.
935 Millionen Franken für Impfstoffe
Darin geht es auch um einen Nachtragskredit für die Beschaffung von Covid-Impfdosen. 623 Millionen Franken seien fällig für die Bezahlung von insgesamt 33 Millionen Impfdosen der Hersteller Moderna, Pfizer/Biontech und Novavax, schreibt der Bundesrat. «Von den Gesamtkosten für diese Impfdosen wurde rund ein Drittel bereits im Jahr 2021 in der Form von Reservationszahlungen geleistet.»
Das heisst, wie CH Media aufschlüsselt, dass die dieses Jahr fälligen 623 Millionen Franken zwei Dritteln der Gesamtkosten entsprechen. Insgesamt zahlt die Schweiz also rund 935 Millionen Franken. Daraus lässt sich errechnen, dass der Bund im Schnitt gut 28 Franken pro Impfdosis ausgegeben haben dürfte.
Die Zahl ist nicht exakt – es könnten auch einige Franken mehr oder weniger sein, da der Bundesrat keine ganz genauen Zahlen nennt. Der errechnete Preis entspricht aber in etwa dem, was erwartbar war.
EU zahlte weniger
Die EU hat laut eigenen Angaben «unter 20 Euro» für eine Impfdosis von Pfizer/Biontech gezahlt. Laut einem Bericht der «Financial Times» sollen die Preise für die Impfstoffe im Verlauf des vergangenen Jahres angeblich erheblich gestiegen sein. Der Pfizer/Biontech-Impfstoff von 15.50 auf 19.50 Euro pro Dosis und der Moderna-Impfstoff von 19 auf 25.50 Euro. Die Schweiz dürfte angesichts des kleinen Bestellvolumens etwas mehr pro Dosis zahlen als die EU.
Wie viel es genau ist, wird möglicherweise schon bald publik. Auf Druck des Eidgenössischen Datenschutzbeauftragten (EDÖB) hat das BAG hat im Februar angekündigt, dass die Impfstoff-Verträge spätestens bis Ende Juni öffentlich gemacht würden. Denn bis dahin sei die Beschaffung der Impfdosen für 2023 abgeschlossen. Allerdings könnte das BAG Teile der Verträge schwärzen. Wie viel mehr man dann weiss, ist also noch offen. (lha)