Einen Tag vor der Veröffentlichung der internen Untersuchungsergebnisse der Post zum Postauto-Bschiss gibt Postchefin Susanne Ruoff (60) bekannt, dass sie ihren Rücktritt eingereicht hat. So reagiert die Politik:
Der Aargauer FDP-Nationalrat Thierry Burkart (42) begrüsst es, dass Ruoff mit dem Rücktritt die unternehmerische Verantwortung für den Skandal übernimmt. Und der Bündner CVP-Nationalrat Martin Candinas (37) spricht von «Respekt vor diesem Entscheid». Beide Politiker und auch der BDP-Nationalrat Bernhard Guhl (46) meinen, so könne wieder Ruhe einkehren und man könne sich auf die Lösung des Problems konzentrieren.
«Ich habe den Rücktritt zur Kenntnis genommen»
Die Präsidentin der nationalrätlichen Verkehrskommission, Edith Graf-Litscher (54), ist noch vorsichtiger. «Ich habe den Rücktritt zur Kenntnis genommen», sagt sie nur. Sie bewerte diesen nicht, sondern wolle die internen Ergebnisse der Post genau analysieren und vor allem später die Erkenntnisse aus dem Verwaltungsstrafverfahren, das die Bundespolizei (Fedpol) führt, genau prüfen.
Graf-Litscher hat den Post-Postpräsident Urs Schwaller (65) zur Kommissionssitzung vom 3. Juli aufgeboten. Dort wird er den internen Untersuchungsbericht vorstellen. Zudem wird in dieser Sitzung auch ein Fedpol-Vertreter den Fahrplan fürs Verwaltungsstrafverfahren vorstellen.
Und für den GLP-Präsidenten Jürg Grossen (48) zeigt das Ganze, dass der gelbe Riese fast unführbar sei. Er verlangt die Aufspaltung des Postkonzerns. Die Postfinance, aber auch Postauto sollten nach seinem Dafürhalten eigenständige Firmen werden.