Das hält die BLICK-Community von der neuen Volksinitiative
«Hört auf, wie blöd Geld zu verpulvern!»

Eine neue Volksinitiative fordert, dass jedem Bürger 7500 Franken von der schweizerischen Nationalbank ausbezahlt werden. Während einige Leserinnen und Leser die Initiative sofort unterschreiben würden, hinterfragen andere den Vorschlag äusserst kritisch.
Publiziert: 20.10.2020 um 15:19 Uhr
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Aktualisiert: 21.10.2020 um 13:34 Uhr
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Helikoptergeld für alle Schweizer Bürger fordert eine neue Volksinitiative.
Foto: Keystone
Community-Team

Bereits Milliarden von Franken hat der Schweizer Bund ausgegeben, um die Corona-Krise und ihre Folgen zu bewältigen. Doch ein Bürgerkomitee aus St. Gallen findet, dass das nicht genügt. Innerhalb einer Volksinitiative fordern sie, dass jeder Person mit Schweizer Bürgerrecht ein Betrag von 7500 Franken steuerfrei von der Schweizer Nationalbank ausbezahlt wird.

Ziel des sogenannten «Helikoptergeldes» ist es, den Franken wieder billiger zu machen und dadurch die geschwächte Volkswirtschaft zu stützen. Hinter dem Volksbegehren steckt der Verein Helikoptergeld-Initiative, präsidiert von Luca Volar (36) aus Widnau SG. Volar ist CVP-Politiker.

Die Initiative hat eine hitzige Diskussion innerhalb der BLICK-Community entfacht. Während einige Leserinnen und Leser ihre Befürwortung aussprechen, hinterfragen andere das Vorhaben des St. Galler Bürgerkomitees kritisch.

«Wo kann ich unterschreiben?»

Rund 53 Milliarden Franken sollen also innerhalb eines Jahres an über 7 Millionen Schweizer überwiesen werden – steuerfrei. Um das Ganze umzusetzen, haben die Initianten nun bis April 2022 Zeit, 100.000 gültige Unterschriften zu sammeln.

Das dürfte kein Problem sein, sind sich einige Leserinnen und Leser sicher. «Ich kenne niemanden auf der ganzen Welt, der ein Geschenk von 7500 Franken ablehnen würde!», schreibt Kevin Bolzer. Und auch Rahel Westermann ist sich sicher, dass die Initiative problemlos angenommen wird: «Wer verzichtet schon freiwillig auf einen solchen Betrag?»

Gleich mehrere Stimmen aus der Community würden ihre Unterschrift also direkt abgeben. «Wo kann ich unterschreiben?», will Leser Harry Nick wissen.

«Eine gute Idee, um die Wirtschaft anzukurbeln»

Zwar schreibt das Initiativkomitee nicht explizit, dass es sich bei dem Helikoptergeld um Massnahmen bezüglich der Corona-Krise handle. Klar ist jedoch, dass die Volkswirtschaft dadurch unterstützt werden soll. Da ein Grossteil des Betrages wieder ausgegeben würde, wäre das «eine gute Idee, um die Wirtschaft anzukurbeln», findet auch Leser Peter Amberg.

Damit der Zustupf allerdings wirklich in die Schweizer Volkswirtschaft fliesst, müssten gewisse Bedingungen gelten, sagt John Liborior: «Das Geld dürfte nur in der Schweiz ausgegeben werden. Dann würde es Sinn machen.»

«Hört auf, wie blöd Geld zu verpulvern!»

Die Meinungen innerhalb der Community könnten unterschiedlicher kaum sein. Die finanzielle Unterstützung annehmen würden einige, doch auch die Folgen müssten kritisch betrachtet werden, sagen andere.

Im Moment sei noch unsicher, wie lange die Krise andauert und wo das Geld danach am dringendsten benötigt werde, sagt Leser Thomas Maeder. «Hört auf, es wie blöd zu verpulvern! Alles, was jetzt sinnlos verschwendet wird, ist weg und kommt nicht wieder.»

Einige Leser sind von den vielen Volksinitiativen genervt. «Wegen jeder Lappalie eine neue Initiative, mit der Folge, dass dieses Recht zunehmend missbraucht wird», schreibt Paolo Martinoni. Wohin das führt, würde man über kurz oder lang schmerzhaft erleben.

«Ziemlich realitätsfern, diese Forderung»

Viele Leser sind sich sicher darüber, dass der Zustupf nicht dort ankommen würde, wo es die Volkswirtschaft unterstützt. Leser Thierry Eutone weist darauf hin, dass ein Grossteil der Schweizer häufig ausserhalb des Landes einkauft: «Wenn das Geld durch Einkaufstouristen ins Ausland getragen wird, hilft das dem lokalen Gewerbe also nicht.»

Das Ganze sei also nicht ganz durchdacht, rufen einige Stimmen aus der Community. Solange die Helikoptergeld-Initiative nicht an gewisse Bedingungen geknüpft sei, mache sie keinen Sinn, sagt auch Martin Arnold: «Ziemlich realitätsfern, diese Forderung.» Auf diese Weise würde das Geld dann an der Landesgrenze einfach versickern. Die Initiative ginge also klar «am Ziel vorbei», schreibt er.

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