Hört auf, es schönzureden!», sagte Babette Sigg Frank (56) gestern im BLICK. Die CVP-Frauen-Präsidentin – eine Frau der Mitte – richtete sich damit wutentbrannt an linke Politikerinnen – namentlich an die der SP. «Gewalt kommt vielfach von Männern mit Migrationshintergrund: Auch ihre Frauen müssen wir schützen», führte die Zürcherin aus.
Sind die Attacken gegen Frauen an der Zürcher Street Parade oder in Genf auch eine Folge der Einwanderung? Die Debatte ist entbrannt. Und sie zeigt: Gewalttätige Männer entzweien linke Frauen.
Da gibt es jene, die sich erst gar nicht auf die Frage einlassen wollen: So verweigerte Natascha Wey (33), Co-Präsidentin der SP Frauen eine Stellungnahme gänzlich. Sie hatte zuvor behauptet, Gewalt gegen Frauen sei weder von der kulturellen Herkunft noch von der sozialen Schicht abhängig, sondern «ein omnipräsentes Phänomen».
Offizielle SP Frauen verweigern die Diskussion
Ihr Geschäftsleitungsmitglied, die Zürcher Nationalrätin Min Li Marti (44), äusserte sich nur schriftlich. Per Mail räumte sie ein, dass es Männer mit einem patriarchalischen Verständnis gebe, das weder in die Schweiz noch in unser Jahrhundert gehöre. «Aber Hass auf Frauen hat leider keine Nationalität, sondern ist ziemlich universell.»
Doch damit hat es sich dann auch. Mit CVP-Frau Sigg über das Ausländertabu debattieren? Fehlanzeige. BLICK versuchte gestern vergebens, die streitenden Frauen an einen Tisch zu laden.
Gerne hätte BLICK die Haltung von Marti und somit der offiziellen SP Frauen in einem Live-Talk erfahren. Doch Marti sagte ab. Sie habe «keine Lust» und wolle keinen «Streit unter Frauen inszeniert haben». Und schon gar nicht «die Ausländerfrage bewirtschaften», wie die Gattin von Grünen-Fraktionspräsident Balthasar Glättli (46) verkündete.
«Frauen sollen nicht streiten»
Sie finde, dass sich «die Frauen zu einem so wichtigen Thema nicht streiten, sondern gemeinsam nach Lösungen suchen sollen», begründete Marti ihre Absage. Zudem sei «die Reduktion des Themas auf eine Ausländerfrage doch ein wenig unterkomplex». Denn bei einer solchen Diskussion «können die SP Frauen sowieso nur verlieren».
Es gibt Ausnahmen: Juso-Chefin Tamara Funiciello (28) hätte sich dem BLICK-Talk gestellt – konnte die kurzfristige Anfrage aber aus terminlichen Gründen nicht annehmen. Zugesagt hat die Aargauer SP-Nationalrätin Yvonne Feri (52) (siehe Hinweis).
Feministischer Generationenkonflikt
Dass der Grossteil ihrer Parteifreundinnen es vorzieht, zu schweigen, zeigt das typische Dilemma der Linken: Aus Angst, von der politischen Rechten instrumentalisiert zu werden, fassen sie heisse Kartoffeln wie Ausländerkriminalität nur ganz kurz an, wenn überhaupt. Diese ideologischen Scheuklappen legen sie nicht einmal bei Themen ab, die Feministinnen auf die Barrikaden treiben müssten: der Schutz von Frauen und ihre Selbstbestimmung.
Zudem entlarvt das Gebaren der jungen Sozialdemokratinnen einen Generationenkonflikt: SP-Ständerätin Anita Fetz (61) sagte gestern im BLICK, dass man den gewaltbereiten Macho-Stil gewisser Migranten nicht wegdiskutieren könne. Fetz sitzt seit 14 Jahren im Stöckli. Sie weiss nicht nur von dort, was es heisst, sich mit Machos anzulegen: In den 90er-Jahren suchte sie in Basel direkt Autoritätspersonen von Migrantengruppen auf und machte ihnen klar, «was bei uns die Regeln sind».
Schläge erschüttern die Schweiz – wir reden darüber: Ist mit den Angriffen auf Frauen an der Street Parade und in Genf eine neue Dimension der Gewalt erreicht worden? Ist tief verankerter Sexismus der Nährboden für Frauenhass, der am Ende zu nicht da gewesener Brutalität führt? Werfen Migranten mit patriarchalem Geschlechterbild die Fortschritte der Gleichberechtigung der Geschlechter in der Schweiz um Jahrzehnte zurück? Diskutieren Sie heute um 12.00 Uhr mit CVP-Frauen-Präsidentin Babette Sigg Frank (56) und SP-Nationalrätin Yvonne Feri (52) auf Blick.ch und der Facebook-Seite von BLICK.
Schläge erschüttern die Schweiz – wir reden darüber: Ist mit den Angriffen auf Frauen an der Street Parade und in Genf eine neue Dimension der Gewalt erreicht worden? Ist tief verankerter Sexismus der Nährboden für Frauenhass, der am Ende zu nicht da gewesener Brutalität führt? Werfen Migranten mit patriarchalem Geschlechterbild die Fortschritte der Gleichberechtigung der Geschlechter in der Schweiz um Jahrzehnte zurück? Diskutieren Sie heute um 12.00 Uhr mit CVP-Frauen-Präsidentin Babette Sigg Frank (56) und SP-Nationalrätin Yvonne Feri (52) auf Blick.ch und der Facebook-Seite von BLICK.
Bei Grossanlässen wie der Street Parade oder der Fasnacht ist sexuelle Belästigung an der Tagesordnung. Viele Frauen haben sich damit abgefunden. Aber es gibt Wege, wie man sich gegen Grapscher wehren kann.
Aufmerksamkeit erregen: «Die Frauen sollen schreien und um Hilfe rufen», sagt Karin Moos von der Frauenberatung Sexuelle Gewalt. Das macht es den Tätern auch schwieriger, unbemerkt in der Masse zu verschwinden.
Vorfälle sofort bei den Sicherheitskräften melden: «Je schneller die Polizisten vor Ort Meldung kriegen, desto rascher kann man reagieren», so Marc Surber, Mediensprecher der Stadtpolizei Zürich. So könnten weitere Fälle verhindert werden.
Anzeige erstatten: «Zusätzlich sollten Betroffene jeden Vorfall unbedingt bei der Polizei zur Anzeige bringen», sagt Surber. Denn sexuelle Belästigung sei ein Antragsdelikt. «Ohne Anzeige können wir nicht gegen die Täter vorgehen.»
Bei Grossanlässen wie der Street Parade oder der Fasnacht ist sexuelle Belästigung an der Tagesordnung. Viele Frauen haben sich damit abgefunden. Aber es gibt Wege, wie man sich gegen Grapscher wehren kann.
Aufmerksamkeit erregen: «Die Frauen sollen schreien und um Hilfe rufen», sagt Karin Moos von der Frauenberatung Sexuelle Gewalt. Das macht es den Tätern auch schwieriger, unbemerkt in der Masse zu verschwinden.
Vorfälle sofort bei den Sicherheitskräften melden: «Je schneller die Polizisten vor Ort Meldung kriegen, desto rascher kann man reagieren», so Marc Surber, Mediensprecher der Stadtpolizei Zürich. So könnten weitere Fälle verhindert werden.
Anzeige erstatten: «Zusätzlich sollten Betroffene jeden Vorfall unbedingt bei der Polizei zur Anzeige bringen», sagt Surber. Denn sexuelle Belästigung sei ein Antragsdelikt. «Ohne Anzeige können wir nicht gegen die Täter vorgehen.»