Bundesrat gibt grünes Licht
Schweiz öffnet am 15. Juni Grenzen zu Schengen-Ländern

Die Schweiz öffnet am 15. Juni die Grenzen zu den EU- und Efta-Staaten sowie Grossbritannien. Angesichts der Pandemie-Lage erscheine dies möglich, so der Bundesrat. Diese Linie entspreche derjenigen vieler europäischer Länder.
Publiziert: 05.06.2020 um 09:13 Uhr
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Aktualisiert: 08.02.2021 um 23:13 Uhr
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Die Personenfreizügigkeit gilt schon am 15. Juni. Das bestätigte Justizministerin Karin Keller-Sutter.
Foto: Keystone

Für die Grenzen zu Deutschland, Österreich und Frankreich war der Fall schon länger klar: Ab 15. Juni gibt es grünes Licht. Jetzt geht der Bundesrat noch weiter: Die Schweiz öffnet am gleichen Tag die Grenzen zu allen EU- und EFTA-Staaten, teilt das Justiz- und Polizeidepartement (EJPD) um Bundesrätin Karin Keller-Sutter (56) mit.

Damit beschleunigt der Bundesrat den Corona-Lockerungsfahrplan erneut. Ursprünglich sollten die Grenzen zu allen Schengen-Staaten erst Anfang Juli geöffnet werden. Grund für den früheren Entscheid sei die epidemiologische Lage.

Wunsch verschiedener Staaten

An einer Videokonferenz der Innenminister der Schengen-Staaten am Freitag hätten zahlreiche Minister den Wunsch geäussert, zur Normalität zurückzukehren und am 15. Juni die Kontrollen an den europäischen Binnengrenzen aufzuheben, heisst es in der Mitteilung weiter.

Ob aber auch Herr und Frau Schweizer ab dem 15. Juni wieder durch Europa reisen können, hängt aber nicht nur von der Schweiz ab. Auch die anderen europäischen Länder müssen ihrerseits die Grenzen öffnen, damit Ferien wieder möglich sind. Noch gibt es keine einheitliche Regelung.

Ferien bei den Nachbarn

Zwar öffnen viele EU-Staaten ihre Grenzen ebenfalls am 15. Juni, einige Länder werden jedoch erst Ende Juni folgen. Das Staatssekretariat für Migration führt keine Liste, welche Länder die Grenzen wann öffnen, heisst es auf Anfrage.

Nachdem unsere Nachbarländer die Grenzen ebenfalls ab Mitte Juni öffnen – oder im Falle von Italien schon vorher geöffnet haben –, dürften Sommerferien dort möglich sein. Dieser Öffnungsschritt ist zwar noch nicht in Stein gemeisselt, falls sich die Lage plötzlich drastisch verschlimmern sollte. Das ist allerdings sehr unwahrscheinlich.

Noch unklar ist die Situation in Spanien. Auf BLICK-Anfrage in dieser Woche antwortete die spanische Botschaft, die Regierung werde in der kommenden Woche über die Grundbedingungen für die neue Situation entscheiden. Geplant ist die Grenzöffnung für den 1. Juli – ob gleich alle Regionen für ausländische Touristen zugänglich sind, ist unklar.

Werden Touristen an der Grenze getestet?

Ebenfalls noch unklar ist, ob Touristen die in die Schweiz kommen, an der Grenze oder am Flughafen getestet werden oder gar in Quarantäne müssen. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) prüfe, ob ab dem 15. Juni zum Beispiel Gesundheitskontrollen an den Landesgrenze und an den Flughäfen angebracht sind und wenn ja, welche, wie Sprecher Yann Hulmann auf BLICK-Anfrage bestätigt. Dabei werde auch berücksichtigt, welche Massnahmen die anderen Nachbar- und EU-Länder treffen.

(brb/SDA)

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