Der Kampfjet ist ausgesucht, der Corona-Fahrplan für die nächsten Monate steht – der Bundesrat ist parat für die Sommerferien. Doch bevor sich die sieben Magistraten ein paar freie Tage gönnen, gehts aufs traditionelle «Schulreisli». Tätschmeister Guy Parmelin (61) führt die Kolleginnen und -kollegen dieses Jahr zwei Tage lang durch seinen Heimatkanton, die Waadt. Genauer an den Neuenburgersee und ins Vallée du Joux.
Den ersten Apéro gabs gestern in einem Sportzentrum in Le Sentier. Trotz getaner Arbeit: Nachsitzen muss die Landesregierung trotzdem. Wegen der Corona-Massnahmen gilt Sitzpflicht. Aber der Kontakt mit der Bevölkerung kommt nicht zu kurz.
Autogramme und Selfies
Die Bundesrätinnen und Bundesräte geben fleissig Unterschriften auf Schweizerfahnen und posieren für Selfies. Die Landesregierung ganz nahbar! Statt nur im Takt zu wippen, nimmt Parmelin den Taktstock gleich selbst in die Hand und dirigiert eine Fanfare der Blaskapelle.
Auf der Reise trifft der Bundesrat immer wieder auf die Bevölkerung – und macht Halt für einen Apéro. Am Freitag degustiert die Truppe lokale Spezialitäten in einer preisgekrönten Käserei in Rougemont. In Rossinière besuchen sie das grösste Holzhaus der Schweiz. Es heisst «Grand Chalet» und zählt fünf Stockwerke. Danach gibts eine Schifffahrt auf dem Genfersee und schliesslich in Nyon ein Treffen mit der Bevölkerung, mit – Sie ahnen es – einem Apéro.
Doch nach über einem Jahr Pandemie und dem Knatsch ums Rahmenabkommen sei dem Bundesrat ein Gläschen gegönnt. Oder auch ein paar mehr.