Der Bundesrat verschärft das Einreiseregime: Ab kommendem Montag müssen Menschen, die weder geimpft noch genesen sind, bei der Einreise in die Schweiz einen PCR- oder Antigen-Schnelltest vorweisen. Das gilt neu für Touristinnen und Reiserückkehrer, egal woher sie kommen und mit welchem Verkehrsmittel sie einreisen.
In der Schweiz angekommen, müssen sich die Einreisenden nach vier bis sieben Tagen nochmals testen lassen. Dies, weil es theoretisch möglich wäre, dass sie sich kurz vor der Einreise angesteckt haben. Die Kosten des zweiten Tests müssen die Einreisenden selber bezahlen. Ebenfalls müssen sie das Testresultat an die zuständige Stelle im Kanton weiterleiten.
Kinder und Grenzgänger nicht betroffen
Von der Testpflicht ausgenommen sind Kinder unter 16 Jahren, Grenzgänger und Menschen, die aus angrenzenden Regionen einreisen. Dazu gehören etwa Baden-Württemberg, Bayern oder Tirol. Alle Einreisenden – auch Geimpfte und Genesene – müssen zudem bei der Einreise ein Formular ausfüllen.
Der Bundesrat reagiert mit den schärferen Massnahmen auf die Erfahrungen aus dem Sommer. Damals belegten zahlreiche Reiserückkehrer – insbesondere aus dem Balkan – die Intensivsbetten. Das soll sich nach den Herbstferien nicht wiederholen.
Test-Debatte vertagt
Vorerst keinen neuen Entscheid getroffen hat der Bundesrat bei den Testkosten. Vor drei Wochen hatte er entschieden, dass die Antigen-Schnelltests ab Anfang Oktober nicht mehr vom Bund bezahlt werden. Diese Woche forderten nun Parteien von links bis rechts den Bundesrat auf, diesen Entscheid zu überdenken. Den Ausschlag dafür gab insbesondere die ausgeweitete Zertifikatspflicht.
Der Bundesrat habe in seiner Sitzung nochmals über die Testkosten gesprochen, sagte Gesundheitsminister Alain Berset (49) am Freitag vor den Medien. «Wir sind uns bewusst, dass kostenpflichtige Tests gewissen Personen Schwierigkeiten bereiten können – zum Beispiel jenen, die erst einmal geimpft sind.» Der Bundesrat werde die Situation deshalb nochmals überprüfen und bald entscheiden. Denkbar ist etwa, dass er die Testkosten noch etwas länger als geplant übernimmt.
Berset betonte allerdings auch, dass das die Allgemeinheit relativ teuer zu stehen komme. Und er gab zu bedenken, dass eine Impfung nicht nur günstiger sei als ein Test, sondern auch effektiver: «Mit den Tests kommen wir nicht schneller aus der Krise, mit der Impfung hingegen schon.» (til)