Esther Friedli (45) muss sich entscheiden. Die St. Galler Nationalrätin soll bald sagen, ob sie für den Ständerat oder den Bundesrat kandidieren will. Das hat ihr die SVP-Kantonalpartei laut Blick-Informationen am Mittwoch klargemacht.
Nach dem Rücktritt von Langzeit-Ständerat Paul Rechsteiner (70) eröffnet sich für die anderen Parteien nämlich die Chance, den Sitz von der SP zurückzuholen.
Wahl zwischen Frauen
Für die FDP dürfte deren Frauenpräsidentin und Nationalrätin Susanne Vincenz-Stauffacher (55) in die Hosen steigen, um den zweiten Stöckli-Sitz neben Benedikt Würth (54, Mitte) zu ergattern. Auch die Grünen dürften mit einer Frau antreten. Franziska Ryser (30) wird hier gehandelt. Und die SP kann den Sitz mit Nationalrätin Barbara Gysi (58) verteidigen.
Da ist es für die SVP wenig ratsam, mit einem Mann dagegenzuhalten. Als ideale Kandidatin gilt Esther Friedli. Wie es aus Parteikreisen heisst, ist die Entscheidung denn auch gefallen. Die St. Galler SVP werde demnächst bekannt geben, mit wem sie am Wettstreit ums Stöckli teilnimmt.
Bessere Chancen
Es wäre erstaunlich, wenn sich die Lebenspartnerin des früheren SVP-Chefs Toni Brunner (48) nicht für eine Kandidatur für den Ständerat entscheiden würde. Hier hat sie intakte Chancen. Bei einer Kandidatur um den Sitz des abtretenden Bundesrats Ueli Maurer (71) könnte Friedli es zwar auf ein Zweier-Ticket schaffen. Die Chancen zu reüssieren, wären angesichts des wohl gesetzten Gegenkandidaten Albert Rösti (55) aber gering. Und hätte Friedli tatsächlich mit einer Bundesratskandidatur geliebäugelt, hätte Brunner schon längst aus der Findungskommission seiner Partei zurücktreten müssen.