Bislang war klar, dass zweimal Geimpfte Corona selten weiterverbreiten können. Das gilt für die Delta-Variante nicht mehr. Darauf weisen neueste Studien aus den USA hin, auf die Virginie Masserey (56), die Leiterin der Infektionskontrolle im Bundesamt für Gesundheit (BAG), am Dienstag vor den Medien hinwies.
In acht Wochen vorbei
Kurz zuvor hatte der Präsident der wissenschaftlichen Taskforce des Bundes, Martin Ackermann (50), erklärt, die Corona-Epidemie könnte innert zwei Monaten beendet sein, wenn sich alle impfen liessen.
Das Coronavirus werde dadurch zwar nicht vollkommen verschwinden. In der Schweiz würde sich jedoch fast niemand mehr anstecken, wenn praktisch alle doppelt geimpft sind. Wie gross der Anteil der Geimpften ist, die dennoch erkranken, kann nur genauer beantwortet werden, wenn sich die Leute selbst bei leichten Symptomen testen lassen und wenn auch Leute ohne Beschwerden stichprobenweise getestet werden.
Nicht weg, aber ungefährlicher
Impfdurchbrüche sind aber noch immer höchst selten. Zahlen des Bundesamts für Gesundheit zeigen, dass sich seit Ende Januar bis am 28. Juli trotz vollständiger Impfung 379 Personen angesteckt haben.
Die gute Nachricht dabei: Schwere Verläufe trotz Impfung sind noch viel seltener als Durchbrüche. In der Folge käme es dank der Durchimpfung zu viel weniger Spitaleinweisungen und kaum mehr Corona-Toten.
Nicht alle wollen den Piks
Doch bislang sind in der Schweiz drei Millionen Menschen noch nicht gegen das Coronavirus geimpft. Und da sich 20 bis 25 Prozent der Bevölkerung bislang nicht impfen lassen möchte, dürfte das Szenario Ackermanns ein Wunschtraum bleiben. (pt)