Der Familienurlaub in Serbien endet in diesem Jahr mit einer Quarantäne zu Hause. Serbien ist eines der 40 Länder auf der Risiko-Liste des Bundes. Wer von dort in die Schweiz zurückkehrt, muss sich zehn Tage lang in Selbstisolation begeben. Kontrolliert wird das von den Kantonen.
Die Kontrollen sind schwierig: Wer mit dem Privatauto in die Schweiz einreist, hat kaum etwas zu befürchten. Auch für Flugpassagiere soll es nur «stichprobenartige Kontrollen geben», kündigte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) an. Dafür sollten die Passagierlisten der Airlines und Kontaktformulare, welche die Passagiere ausfüllen, den Kantonen weitergegeben werden. Diese sind dann für die Durchführung der Kontrollen zuständig.
«Nur wenige Einzelmeldungen erhalten»
Doch jetzt wird Kritik laut. Systematische Kontrollen seien derzeit unmöglich, sagt Lukas Engelberger, Präsident der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektoren (EDK) gegenüber der «NZZ». «Bisher haben wir vom Bund nur wenige Einzelmeldungen erhalten.» Seriöse Stichprobenkontrollen sein so nicht möglich. Engelberger erwartet, dass die Kantone möglichst bald ein repräsentatives Sample der Daten bekommen.
Ebenso wäre es für die Kantone wichtig, dass die Kontaktdaten digital erfasst und schneller verarbeitet werden, so Engelberger. Auch in der Zukunft werde es Unsicherheiten geben. «Aber die Daten der Flug- und Busreisenden würden uns zumindest einen Eindruck davon geben, ob die Leute eigenverantwortlich in Quarantäne gehen oder die Pflicht umgehen.»
Das BAG äussert sich nur knapp. «Der Prozess wurde gestartet und wird sich weiter einspielen und damit verbessern», teilt das Amt gegenüber der «NZZ» mit. (brb)