Urs Meister, der Geschäftsführer der Eidgenössischen Elektrizitätskommission (Elcom), hat am Donnerstagmorgen in einem Beitrag von Schweizer Radio SRF Entwarnung gegeben: Die Schweiz werde vermutlich ohne Strommangel durch den Winter kommen, sagte er.
Der wichtigste Faktor seien die bisher relativ hohen Temperaturen dieses Winters. Dies habe dazu geführt, dass in Europa bisher deutlich weniger Gas verbraucht worden sei als in anderen Jahren. Deshalb seien auch die Gasspeicher besser gefüllt.
Wieder mehr Atomstrom aus Frankreich
Auch sei wieder mehr Atomstrom aus Frankreich vorhanden. Die Aussichten seien zudem gut, dass in den kommenden Wochen noch mehr Atomstrom aus Frankreich in die Schweiz fliessen könne.
Ein weiterer Pluspunkt ist laut Meister der «deutlich überdurchschnittliche» Füllstand der Schweizer Stauseen. Er betrage etwa 75 Prozent. Normal seien um diese Jahreszeit 55 bis 60 Prozent.
BFE beurteilt Stromversorgungslage als weiterhin «angespannt»
Die Elcom ist eine unabhängige staatliche Regulierungsbehörde im Elektrizitätsbereich. Sie überwacht die Einhaltung des Stromversorgungs- und Energiegesetzes und beaufsichtigt die Strompreise. Auch überwacht sie die Versorgungssicherheit im Strombereich.
Das Bundesamt für Energie (BFE) beurteilt hingegen auf seinem Mitte Dezember aufgeschalteten «Energiedashboard Schweiz» die Stromversorgungslage als weiterhin «angespannt». Allerdings sei die Stromversorgung gewährleistet. Dieselbe Einschätzung gibt das BFE für Gas ab.
Bundesrat bereitet sich auf Strommangellage vor
Das Energieverbrauchsportal des BFE kennt fünf Stufen. Stufe 1 ist «normal», Stufe 2 bedeutet «angespannt», Stufe 5 wäre «ungenügende Versorgung».
Der Bundesrat bereitet sich auf eine allfällige Strommangellage vor. Im November gab er einen mehrstufigen Massnahmenplan in eine verkürzte Vernehmlassung. Dieser reicht von Sparappellen bis zu Netzabschaltungen als Ultima Ratio für den Fall, dass Sparen, Einschränkungen und Kontingentierungen nicht ausreichen.
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In den nächsten Wochen will der Bundesrat die Verordnungen als Entwürfe verabschieden, wie es beim Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) auf Anfrage hiess. In Kraft setzen werde der Bundesrat die Verordnungen nur bei einer drohenden Mangellage, angepasst an den effektiven Bedarf. (SDA)