Schläpfer und Gysi steigen in den Ring
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Debatte um Pflegeinitiative:Schläpfer und Gysi steigen in den Ring

«Blick Abstimmungs-Kampf» zur Pflege-Initiative
Wer holt sich das Inserat?

Im zweiten Blick-«Abstimmungs-Kampf» vor dem 28. November geht es um die Pflege-Initiative. Die Skalpelle kreuzen SP-Nationalrätin Barbara Gysi und SVP-Nationalrätin Therese Schläpfer. Sie entscheiden, wer gewinnt.
Publiziert: 10.11.2021 um 08:44 Uhr
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Aktualisiert: 10.11.2021 um 17:59 Uhr
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Pflegende sind in der Schweiz Mangelware. Und darum ständig unter Druck.
Foto: Keystone

Überfordert und unterbezahlt – so fühlen sich die 185'600 Pflegerinnen und Pfleger in der Schweiz. Darum fordern sie mit einer Volksinitiative mehr Lohn und bessere Arbeitsbedingungen. Am 28. November kommt das Anliegen an die Urne. Es hat mehr als intakte Chancen, angenommen zu werden, obwohl Bundesrat und Parlament einen Gegenvorschlag vorgelegt haben.

Darum geht es bei der Pflege-Initiative

Genügend diplomiertes Personal und bessere Arbeitsbedingungen: Das verlangt die Pflege-Initiative, die am 28. November zur Abstimmung kommt. So brauche es etwa Massnahmen, um zu verhindern, dass Pflegende frühzeitig aus dem Beruf aussteigen, beispielsweise eine maximale Anzahl Patienten pro Pflegekraft.

Bundesrat und Parlament lehnen die Initiative ab, legen ihr aber einen indirekten Gegenvorschlag vor. Dieser sieht eine Ausbildungsoffensive vor, bei der Bund und Kantone insgesamt knapp unter einer Milliarde Franken über acht Jahre investieren sollen. Zudem sollen Pflegende neu gewisse Leistungen selbst abrechnen können. Für Massnahmen im Arbeitsalltag seien aber Sozialpartner und Kantone zuständig.

Genügend diplomiertes Personal und bessere Arbeitsbedingungen: Das verlangt die Pflege-Initiative, die am 28. November zur Abstimmung kommt. So brauche es etwa Massnahmen, um zu verhindern, dass Pflegende frühzeitig aus dem Beruf aussteigen, beispielsweise eine maximale Anzahl Patienten pro Pflegekraft.

Bundesrat und Parlament lehnen die Initiative ab, legen ihr aber einen indirekten Gegenvorschlag vor. Dieser sieht eine Ausbildungsoffensive vor, bei der Bund und Kantone insgesamt knapp unter einer Milliarde Franken über acht Jahre investieren sollen. Zudem sollen Pflegende neu gewisse Leistungen selbst abrechnen können. Für Massnahmen im Arbeitsalltag seien aber Sozialpartner und Kantone zuständig.

Diesen Kompromiss wird Therese Schläpfer (62) vertreten, wenn sie am Mittwoch im Blick-«Abstimmmungs-Kampf» zum Duell der Argumente antritt. Die SVP-Politikerin findet nicht, dass in der Schweiz ein Pflege-Mangel herrscht. Unter allen Industrienationen weise die Schweiz die höchste Dichte an Pflegefachpersonal pro Einwohner auf, argumentierte sie im Parlament. Zudem sei die Ausbildung von neuem Personal in den letzten Jahren stark vorangetrieben worden. Statt noch mehr Pflegende einzustellen, müsse man die Nachfrage reduzieren und die bestehenden Personalressourcen optimal einsetzen.

Auf Kosten der «arbeitenden Bevölkerung»

Schläpfer ist überzeugt, dass die Initiative zu weit geht und zu höheren Kosten im Gesundheitswesen führen wird – «und somit zu höheren Krankenkassenprämien, was überhaupt nicht im Sinne der arbeitenden Bevölkerung ist».

Das sieht Barbara Gysi (57) völlig anders. Sie vertritt im Blick-«Abstimmungs-Kampf» die Seite des Pflegepersonals. Die Anzahl offener Stellen zeige, dass es eine weitere Ausbildungsoffensive brauche, sagt die St. Galler SP-Nationalrätin. Und darüber hinaus Verbesserungen der Arbeitsbedingungen, so dass ausgebildete Pflegende nicht wieder aus dem Beruf aussteigen würden.

Wer gewinnt, entscheiden Sie!

Mehr Pflegepersonal pro Patient nütze nicht nur den Pflegenden selbst, sondern auch den Patienten und Prämienzahlerinnen, sagt Gysi. Denn dank mehr gut ausgebildetem Personal könnten laut Studien teurere Spitalaufenthalte vermieden werden.

Wer überzeugender argumentiert, entscheiden Sie. Um 18 Uhr beginnt das Duell auf Blick TV. Danach können Sie online Ihre Stimme abgeben – und so entscheiden, wer ein Abstimmungsinserat im Blick gewinnt. (sf)

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Vor der Abstimmung:Das fordern die Pflegefachpersonen


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