Lange war nicht klar, wie sich die Mitglieder von Bio Suisse entscheiden würden. Für oder gegen die Trinkwasserinitiative? Nach einer lebhaften Debatte sind die Würfel gefallen: Der Vorstand und auch die Delegierten des Dachverbandes der Biobauern und -bäuerinnen lehnen die Initiative endgültig ab.
Die Delegierten folgen der Nein-Empfehlung des Vorstandes. Erstens könne die Initiative die Probleme in der Landwirtschaft nicht lösen, zweitens wolle sie die Probleme auf dem Buckel der Bauern lösen, so die Begründung. Befürchtet wurde auch, dass nach einem Ja viele Bauernbetriebe auf Direktzahlungen verzichteten, was unter dem Strich zu weniger Ökologie führen würde.
Kein Gegenvorschlag
Bio Suisse hat nach eigenen Angaben vergeblich für einen Gegenvorschlag zur Initiative oder zumindest eine «mutige Agrarpolitik» plädiert, welche die Umstellung auf den Biolandbau erleichtere. Der Bio-Landbau sei eine gute Lösung zur Bekämpfung von Pestiziden.
Intensive Landwirtschaft, die viele synthetische Pestizide und chemische Düngemittel einsetze, sei nicht nachhaltig und habe negative Auswirkungen auf die Gesundheit, die Biodiversität, die Wasserqualität sowie das Klima, schreibt der Verband. Einige der Delegierten hätten in der Trinkwasserinitiative einen Ausweg aus der Sackgasse gesehen und sie unterstützt.
Bereits im November hat Bio Suisse auch die Pestizidinitiative debattiert, über die ebenfalls am 13. Juni abgestimmt wird. Zu dieser sagt der Verband Ja. Die Vorlage beziehe auch Konsumentinnen und Konsumenten und die Produktion von Lebensmitteln in ihre Forderungen ein, schreibt Bio Suisse dazu. Die Initiative sei deshalb ein «wichtiger Schritt in Richtung Bioland Schweiz». (SDA)