Am Montag wurde die Baslerin Eva Herzog (61) zur neuen Präsidentin des Ständerats gewählt. Für den Stadtkanton ist das ein Grund zur Freude, und so wollte auch ein Basler Grossrat der Politikerin gratulieren. Doch etwas lief dabei schief.
So griff der Grossrat zum Smartphone, öffnete das soziale Netzwerk Instagram und teilte der (vermeintlichen) Herzog seine Glückwünsche mit, berichtet «20 Minuten». Doch statt eines Dankeschöns bekam er als Antwort ein unerwartetes Angebot. Per Chat wurde der Grossrat aufgefordert, einen Anruf am nächsten Tag abzuwarten. Falls er dies tue, könne er Herzog persönlich treffen.
Doch zur Überraschung des Grossrats sollte ihn das Rencontre etwas kosten. «Können Sie eine kleine Überweisung machen?», lautete die dreiste Frage an seine Adresse. Spätestens da schien klar: Der Kantonspolitiker tauschte sich nicht mit der echten Herzog aus, sondern mit einem Fake-Account.
Eventuell strafbare Handlungen
«Wir haben Kenntnis von diesem Account und versuchen bereits, diesen löschen zu lassen», sagt Herzog zu «20 Minuten». Aber bisher habe der Betreiber des Profils dieses nicht freiwillig löschen wollen. Von der Betrugsmasche mit ihrer vorgetäuschten Identität – «Geld gegen Treffen» – wusste die Ständeratspräsidentin nichts.
Ob Herzog juristisch gegen den Profilbetreiber vorgeht, bleibt unklar. Die Staatsanwaltschaft Basel-Stadt wollte sich gegenüber der Pendlerzeitung nicht dazu äussern. Dies, wegen des Amts- und Untersuchungsgeheimnisses. Jedoch könnten in diesem Fall laut Staatsanwaltschaft «strafbare Handlungen gegen die Ehre und den Geheim- oder Privatbereich des Strafgesetzbuches» infrage kommen. (rba)