Auf einen Blick
- Autolobby will Professuren an Universitäten sponsern
- Erster Vertrag zwischen Autobranche und Hochschule steht zur Unterzeichnung bereit
- Abstimmung über Autobahn-Ausbau am 24. November
In die Landesregierung hat es die Autolobby schon geschafft. Albert Rösti (57) war Präsident des Verbands Auto Schweiz, bevor er im Verkehrsdepartement das Lenkrad übernahm.
Nun nimmt die Autowirtschaft Kurs auf die Universitäten im Land. Wie die «NZZ am Sonntag» berichtet, will die Autolobby Verkehrs-Professuren an Hochschulen sponsern. Vorbild sind die Banken: Die UBS finanziert mit Dutzenden Millionen Franken ein Forschungszentrum am Institut für Volkswirtschaftslehre der Universität Zürich. Auch der Pestizidhersteller Syngenta hat einen Lehrstuhl an der ETH finanziert, was 2010 für Schlagzeilen gesorgt hatte.
Laut Medienbericht liegt ein erster Vertrag zwischen Autobranche und einer Hochschule auf dem Tisch, parat zur Unterzeichnung. Um welche Uni es sich handelt, ist noch nicht bekannt.
Autolobby im Abstimmungskampf
Um ihre Schlagkraft zu stärken, arbeitet die Vereinigung Auto Schweiz, die vom ehemaligen Avenir-Suisse-Chef Peter Grünenfelder (57) präsidiert wird, ausserdem an einem neuen Auftritt. Man hat laut «NZZ am Sonntag» eine engere Zusammenarbeit zwischen Autoimporteuren, Gewerbeverbänden und Zulieferern im Sinn.
Denn politisch steht die Branche unter Druck. Am 24. November stimmt die Schweiz über den Autobahn-Ausbau ab, weil eine linksgrüne Allianz dagegen das Referendum ergriffen hat. Die Befürworter haben bereits vor Wochen mit der Ja-Kampagne begonnen. Sobald die zuerst einmal anstehenden Abstimmungen am 22. September vorbei sind, dürften Ja- und Nein-Lager mit dem Abstimmungskampf so richtig Gas geben.