«Es wurden 1,6 Millionen Dosen verimpft»
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Taskforce zur Lage:«Es wurden 1,6 Millionen Dosen verimpft»

Taskforce-Chef Ackermann
«Setzen wir nicht kurz vor dem Ziel alles aufs Spiel»

Die Selbsttests sind da, die Impfkampagne nimmt Fahrt auf: Langsam zeichnet sich Licht am Ende des Corona-Tunnels ab. Doch die Corona-Experten mahnen weiterhin zur Geduld. Erst in drei Monaten sei der Impf-Effekt sichtbar.
Publiziert: 07.04.2021 um 13:34 Uhr
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Aktualisiert: 13.04.2021 um 20:57 Uhr
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Die Impfkapazitäten werden laufend ausgebaut, sagt die Berner Kantonsärztin Linda Nartey.
Foto: Keystone

«Setzen wir nicht kurz vor dem Ziel alles aufs Spiel»: Die Mahnung von Martin Ackermann, Präsident der wissenschaftlichen Corona-Taskforce des Bundes, ist deutlich. Doch das Ziel ist in Sicht. Aus den Daten anderer Länder könne man schliessen, dass sich eine Entspannung der Corona-Lage einstelle, sobald mindestens 50 Prozent der Bevölkerung geimpft sind. «Es wird noch rund drei Monate dauern, bis der Effekt der Impfkampagne ersichtlich ist.»

Entscheidend sei, wie es bis dahin weiter gehe. Und aus Sicht der Wissenschaft sei klar, dass tiefere Fallzahlen der Fokus bleiben müssen. Denn mit tieferen Fallzahlen werden die Spitäler weniger belastet, weniger Menschen würden an «Long Covid» leiden, und die Kontrolle über die Pandemie zu behalten sei einfacher – da auch das Contact Tracing einfacher werde.

Alter auf Intensivstationen sinkt

Dass die Spitäler wieder an ihre Grenzen kommen könnten, sei durchaus zu befürchten, warnt seinerseits Patrick Mathys vom Bundesamt für Gesundheit (BAG). Denn bisher sind noch zu wenige der über 65-Jährigen vollständig geimpft. Bei den über 75-Jährigen sei die Anzahl Spitaleinweisungen gesunken, gleichzeitig lägen nun aber viele Jüngere auf den Intensivstationen.

Diese sind laut Mathys zurzeit zu etwa 70 Prozent belegt – etwa ein Fünftel sind Corona-Patienten. Die gesamte Corona-Lage zu beurteilen, sei derzeit schwierig. Das liegt vor allem an den vergangenen Osterfeiertagen, an denen es «mit Sicherheit zu grösseren Meldeverzögerungen gekommen» sei, so Mathys. Ob die Festtage zu einem Anstieg führen, wisse man im Grunde genommen erst in zwei Wochen.

Impfpass bis im Sommer

Gute Nachrichten hat Mathys in Sachen Impfen zu verkünden: Das BAG rechnet nicht mit weiteren Lieferverzögerungen. Auch punkto Zertifikat, dass dereinst als Nachweis für eine Impfung oder ein negatives Testresultat dienen soll, gehe es vorwärts.

«Wir sind dabei, mit Produkteanbietern technische Lösungen zu evaluieren», so Mathys. In etwa zwei Wochen solle ein Entscheid für eine Lösung gefällt werden. Bis im Sommer soll ein solches Zertifikat vorliegen – bis dahin werden weiterhin die Bestätigungen im Impfbüechli ausgestellt.

Keine Selbsttests bei Symptomen

Bei den Selbsttests, die seit heute Mittwoch nun verfügbar sind, ist laut Mathys der Andrang gross – bislang aber noch bewältigbar. Der BAG-Vertreter erinnert daran, dass man sich bei Symptomen unbedingt einem PCR- oder Schnelltest unterziehen solle – «Selbsttests sind dafür nicht geeignet». Letztere seien vor allem dafür gedacht, sich kurz vor einem Treffen noch zu testen. Ein negatives Resultat sei aber «kein Freipass, die Verhaltens- und Hygieneregeln zu ignorieren». (gbl)

BAG-PK 7.4
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