Deshalb kommt der Bund dem Virus nicht auf die Spur
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«Situation verschärft sich»:BAG empfiehlt Maskenpflicht in Läden

«Situation verschärft sich»
BAG empfiehlt allen Kantonen eine Maskenpflicht in Läden

Die Neuinfektionen steigen erneut: Am Donnerstag wurden 220 neue Corona-Fälle gemeldet. Jetzt handelt das BAG. Oder besser: Es empfiehlt den Kantonen zu Handeln.
Publiziert: 30.07.2020 um 11:12 Uhr
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Aktualisiert: 01.08.2020 um 23:17 Uhr
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Die Experten-Medienkonferenz wird zur Chefsache: BAG-Chef Pascal Strupler nimmt ebenfalls teil.
Foto: Keystone

Sein Auftritt war nicht geplant: BAG-Chef Pascal Strupler zeigte sich während der Corona-Krise nicht oft vor den Medien. Doch als klar war, dass die Schweiz zum ersten Mal seit Ende April mehr als 200 Fälle meldet war klar: Jetzt muss der Chef ran.

Strupler traf sich am Morgen mit Kantonsvertretern und forderte einheitliche, schärfere Corona-Regeln: Der Flickenteppich in den Kantonen soll weg. «Es ist notwendig, einheitliche und widerspruchsfreie Verhaltensregeln zu geben», sagte Strupler. Weil der Bundesrat aber nicht mehr mit Notrecht alleine regieren kann, ist er auf den Goodwill der Kantone angewiesen. Dazu empfiehlt das BAG den Kantonen drei Massnahmen zu prüfen:

  • Eine Maskenpflicht in Läden oder gar allen öffentlichen Innenräumen

  • Das Erfassen der Kontaktdaten in Ausgehlokalen und Restaurants für obligatorisch erklären

  • Maximal 100 Personen in in Discos und Clubs

Die Kantonsvertreter hätten verständnisvoll reagiert, so Strupler, der am morgen auch Bundesrat Alain Berset (48) informiert hat. «Ich bin überzeugt, dass die Kantone in diese Richtung zielen werden.»

Es hat keinen Sinn, wenn sie fast keine Fälle haben, ganz strenge Massnahmen durchzusetzen.»

Grosser Enthusiasmus ist aber nicht spürbar. Nur zwei Plätze weiter sitzt nämlich der Zuger Kantonsarzt Rudolf Hauri. Dieser will nicht von einem «Flickenteppich» sprechen. «Es hat keinen Sinn, wenn sie fast keine Fälle haben, ganz strenge Massnahmen durchzusetzen.» Die Kantone würden sich aber absprechen. «Sie denken mit der gleichen Strategie.» Es gäbe keinen einheitlichen Zeitplan für eine Harmonisierung. «Da ist man laufend dran.»

Noch funktioniere die Rückverfolgung der Kontakte gut, sagt Kantonsarzt Hauri. Die Teams werden aber laufend ausgebaut. «Wenn natürlich viele Fälle aufs mal kommen, dann kommen auch die ausgebauten Contact-Tracing-Stellen an ihre Grenzen.»

Lösung für binationale Paare

Liebespaare dürfen aufatmen. Ab dem 3. August dürfen Personen, die einen Lebenspartner in der Schweiz haben, neu einreisen, sofern sie diese Beziehung belegen können – auch wenn die Länder offiziell noch geschlossen sind. Für die Einreise benötigen die Einreisenden eine Einladung und müssen belegen, dass die Liebesbeziehung schon länger besteht. «Eine kurze Ferienfreundschaft reicht nicht», sagt Barbara Büschi vom Staatssekretariat für Migration. Die Romantiker können als Beleg zum Beispiel Briefe oder gemeinsame Fotos vorzeigen, aber es reichen auch Flugtickets oder Stempel in Reisepässen. Wer in die Schweiz einreist, hat genügend Zeit für Zweisamkeit: Wer aus einem Risikoland einreist, muss in die Quarantäne.

Grossveranstaltungen auf der Kippe

Ein weiteres Thema an der Medienkonferenz waren Grossveranstaltungen. Bis Ende August sind Events mit mehr als 1000 Personen verboten. Eine Verlängerung ist denkbar. BAG-Chef Strupler sagte, er könne sich nicht vorstellen, «dass die Stadien im September zur Hälfte gefüllt sind». Das Virus werde die Zukunft bestimmen. Auch die Mehrheit der Kantone spricht sich dafür aus, das Verbot vorerst bis Ende Jahr zu verlängern, geht aus einer Medienmitteilung der Gesundheitsdirektorenkonferenz hevor. Auf der Grundlage der epidemiologischen Entwicklung solle im November über eine allfällige Verlängerung entschieden werden. Für eine Verlängerung spreche unter anderem die noch sehr labile epidemiologische Lage. (brb)Experten-MK 30. Juli 2020

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Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.

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