«Aus gesundheitlichen Gründen»
Schmid-Federer tritt als Präsidentin des Roten Kreuzes zurück

Die Präsidentin des Schweizerischen Roten Kreuzes, Barbara Schmid-Federer, tritt aus gesundheitlichen Gründen zurück.
Publiziert: 02.06.2023 um 10:24 Uhr
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Aktualisiert: 02.06.2023 um 12:20 Uhr
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SRK-Präsidentin Barbara Schmid-Federer hat ihren sofortigen Rücktritt erklärt.
Foto: keystone-sda.ch

Nach zwölf Jahren Engagement im Roten Kreuz – davon elf Jahre als Präsidentin des SRK Zürich, drei Jahre als SRK-Vizepräsidentin und ein Jahr als SRK-Präsidentin – hat Barbara Schmid-Federer (57) den sofortigen Rücktritt aus dem SRK-Präsidium bekannt gegeben. Der Schritt erfolge aus gesundheitlichen Gründen, heisst es in einer Mitteilung des SRK. «Er soll auch dazu beitragen, den öffentlichen Fokus wieder auf die Kernanliegen des SRK zu richten», heisst es darin zudem.

«Die vergangenen Monate waren für mich intensiv und belastend. Die Angriffe auf die Reputation des SRK und auf meine Person haben mich an die Grenze der Belastbarkeit geführt», schreibt Schmid-Federer in ihrem Rücktrittschreiben. «In dieser anforderungsreichen Zeit und unter den aktuellen Umständen kann ich die Funktion der Präsidentin nicht mehr mit der Kraft ausüben, die dazu notwendig ist.» Seit vergangener Woche war die Präsidentin krankgeschrieben.

Schmid-Federer betont, dass ihr Rücktritt keinen Zusammenhang mit dem Bericht der Geschäftsprüfungskommission hat. Der Rotkreuzrat habe den Bericht zur Kenntnis genommen, vertrete aber eine explizit andere Sicht zu den Schlussfolgerungen.

Rolle von Schmid-Federer infrage gestellt

Ende Mai hatte der Bericht für Wirbel gesorgt. Schmid-Federer hatte darin ein schlechtes Zeugnis für ihre Arbeit rund um die Absetzung des Direktors Markus Mader (59) erhalten. Das SRK hatte sich Mitte Dezember mit sofortiger Wirkung von ihrem langjährigen Direktor getrennt. In der Folge waren vier Mitglieder des Rotkreuzrates, des Führungsgremiums des SRK, zurückgetreten.

Ein externes Unternehmen hat die Ereignisse im Zusammenhang mit dessen Absetzung durchleuchtet – und plötzlich stellte sich die Frage, ob nicht Schmid-Federer eine Fehlbesetzung sei.

Im Untersuchungsbericht heisst es weiter, mit ihrem Verhalten habe Schmid-Federer im Rotkreuzrat und gegenüber Mader «wenig Eignung und Willen zur Führung» gezeigt. Die Rede ist von fehlendem Mut, sich herausfordernden oder unbequemen Situationen zu stellen.

«Danke allen Mitarbeitenden und Freiwilligen»

Schmid-Federer äusserte sich zunächst nicht zu den Ergebnissen der Untersuchungen, die im Bericht publiziert wurden. Später verschickte sie allerdings im Namen des Rotkreuzrats eine Stellungnahme und kritisierte ihrerseits den Bericht in einigen Punkten.

Nun nimmt Schmid-Federer also den Hut. «Ich werde dem SRK mein Leben lang eng verbunden sein und seine Aktivitäten als Spenderin weiterhin unterstützen. Ich danke allen Mitarbeitenden und Freiwilligen und wünsche dem Rotkreuzrat und dem gesamten SRK von Herzen das Beste für die Zukunft», verabschiedet sie sich.

Vize als Nachfolger?

An der Rotkreuzversammlung vom 24. Juni sollen neue Mitglieder des Rotkreuzrates gewählt werden, auch die Nachfolge von Schmid-Federer könnte bestimmt werden. Ob sich die bisherigen Vizepräsidenten Hans Jürg Steiner und Matteo Pedrazzini bewerben, ist nicht klar. Das zu beantworten, sei noch zu früh, sagte Pedrazzini am Freitag gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Steiner war nicht erreichbar.

Die personellen Probleme beim Schweizerischen Roten Kreuz haben nach Medienberichten vom vergangenen Wochenende bereits zu einem Rückgang von Spendeneinnahmen geführt. Private Grossgönner warten demnach ab, bis das SRK die Situation geklärt hat.(nad/oco/SDA)

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