Die SVP ist die Meisterin der Provokation. Ihr Maden-Plakat sorgt nicht nur bei ihren bürgerlichen Verbündeten für Empörung, sondern selbst bis weit ins eigene Lager für Kopfschütteln.
Auch die Linke verurteilt die rechte Kampagne. SP-Nationalrat Cédric Wermuth (33) bezeichnet sie als «herabwürdigend» und geisselt die «faschistoide Bildsprache und Ideologie der SVP».
SP-Wermuth lanciert «Links und nett»-Sticker
Der Aargauer Ständeratskandidat geht auch gleich zum Gegenangriff über: Er lanciert einen Sticker mit dem Slogan «Links und nett & stolz darauf» – als Antwort auf die Aussage des SVP-Plakats, «Linke und Nette» würden die Schweiz zerstören.
Sein Appell dazu: «Zeigen wir, dass wir stolz darauf sind, links und nett zu sein. Wir machen Politik für die Menschen, wir wollen nett und gut zu ihnen sein und gemeinsam für ein gutes Leben für alle kämpfen. Und darauf dürfen wir verdammt stolz sein!»
Damit reagiert Wermuth ganz anders als sein Fraktionschef Roger Nordmann (46). Dieser empfiehlt den Genossen via Twitter, die SVP-Provokation zu ignorieren. «Es zeigt nur, wie verzweifelt die SVP ist: keine Projekte für das Land, ultraschwaches Personal, alte verkratzte Platte.»
Gleiches Muster wie 1993
Was stimmt, das SVP-Rezept ist tatsächlich schon etwas verkratzt. Denn schon 1993 hantierte die Zürcher Kantonalpartei mit demselben Schema. «Das haben wir den Linken und den ‹Netten› zu verdanken: mehr Kriminalität, mehr Drogen, mehr Angst», wetterte die SVP damals auf ihrem Messerstecher-Inserat.
Und die Reaktion der Linken war praktisch dieselbe wie die jetzige von Wermuth: Ein Ansteckbutton mit dem Spruch «Ich bin links und nett» wurde zum Renner unter den Genossen.
Dass es sich beim neuen Kleber um eine Art Wiederauflage handelt, war sich Wermuth nicht bewusst, wie er einräumt. «Wir haben den Spruch immer wieder mal benutzt – aber wussten nicht, woher er kommt. Aber er passt auch heute noch.»
Sein Kleber hat jedenfalls ebenfalls Renner-Potenzial. Seit gestern wurden schon über 650 Stück bestellt.
Am 20. Oktober finden die eidgenössischen Parlamentswahlen in der Schweiz statt. Die insgesamt 200 Sitz im Nationalrat werden nach Anzahl Bevölkerung auf die Kantone verteilt und müssen neu gewählt werden. Auch die 46 Sitze des Ständerats werden neu vergeben.
BLICK bietet rund um die Uhr die aktuellsten Informationen zum Wahlkampf, der politischen Themenagenda der Parteien und Kandidaten, der Sitzverteilung im Parlament und den Wahlergebnissen.
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