Viele Menschen, die an Corona erkrankt sind, spüren das Virus noch Monate später. Eine Studie der Uni Zürich hat ergeben, dass ein Viertel der Infizierten sechs Monate nach der Genesung Long-Covid-Symptome hat.
Zu den schweren Langzeitfolgen gehören Herz- und Kreislauferkrankungen. Eine US-Studie, über die «CH Media» berichtet, kommt zum Schluss, dass das Risiko einer solchen Erkrankung nach einer Covid-Infektion messbar höher ist. Die Studie ist jüngst in der Fachzeitschrift «Nature Medicine» erschienen.
Beträchtliche Auswirkungen
Die Ergebnisse zu Schlaganfällen und Herzinfarkten seien besonders relevant, sagt Experte Milo Puhan. Das Risiko, einen solchen zu erleiden, ist bei den Covid-Genesenen 50 bis 60 Prozent höher. Obwohl das Risiko mit der Schwere der Erkrankung zusammenhänge – das Herzinfarkt-Risiko verzehnfache sich bei Personen, die auf der Intensivstation behandelt werden mussten – seien auch Menschen mit einem leichten Krankheitsverlauf einem erhöhten Risiko ausgesetzt.
Eine australische Studie hat ebenfalls ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen festgestellt – selbst bei jungen Menschen, die vor der Infektion gesund und aktiv waren.
Höheres Risiko für Männer
Männer haben gemäss der US-Untersuchung ein höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Langzeitfolge einer Covid-Erkrankung. Bei Übergewichtigen und Diabetikern hingegen ist – aus noch unbekannten Gründen – das Risiko geringer. Dies sei insofern bemerkenswert, weil Studien zu Long Covid sonst generell zeigen würden, dass Frauen mit erhöhtem BMI am meisten an Long-Covid-Symptomen leiden, sagt Milo Puhan.
Laut Puhan sind hohes Alter, weibliches Geschlecht, Vorerkrankungen – vor allem Asthma –, und der Schweregrad der Corona-Erkrankung die grössten Risikofaktoren für Long Covid. Auch könne Fettleibigkeit mit Langzeitsymptomen zusammenhängen. (lm)