Die Reaktionen auf Thomas Süsslis Armeeumbau-Pläne sind gemischt. Für die Gruppe für eine Schweiz ohne Armee (GSoA) ist klar, dass sich die Armee mit schwammigen Bedrohungsszenarien auf einen Angriffskrieg vorbereite, der nie kommen werde, aber Milliarden koste.
Militärhistoriker Fritz Kälin hingegen sagte auf Blick TV, dass die Armee wieder an Kampfkraft zulegen muss. Die Frage, wie gross die Bedrohung für die Schweiz tatsächlich sei, hänge davon ab, wie gut sie und ihre Partner vorbereitet seien. Der Krieg in der Ukraine zeige, welche enormen militärischen Defizite Europa habe. «Ja, wir sind von Freunden umgeben», so Kälin. «Aber diese sind schwach gerüstet.» Da dürfe sich die Schweiz nicht in Sicherheit wiegen.
Das würde SVP-Ständerat Werner Salzmann (60, BE) wohl unterschreiben. Seine erste Reaktion ist dennoch zurückhaltend. «Die Neuausrichtung zeigt nur eine Teilstrategie auf, eine Gesamtdoktrin ist nach wie vor nicht enthalten», findet der Präsident der Sicherheitspolitischen Kommission.
Der Bericht zeige bestehende Fähigkeitslücken auf und wie man diese schliessen wolle. Hierbei sei er zwar mit vielem einverstanden, habe aber auch noch Fragezeichen. Vor allem: «Die umfassende Sicherheits- und Verteidigungsstrategie fehlt immer noch.»
Der Bericht biete eine gute Grundkonzeption, freut sich hingegen FDP-Ständerat Josef Dittli (66, UR) auf Twitter. «Weg von der subsidiären Armee! Hin zu einer modernen, auf die Verteidigung ausgerichteten Armee», schreibt er. Auch wenn noch etwas diffus sei, wie dies erreicht werden soll, findet Dittli: «Der Start ist geglückt!» (sf)