Das wird die SVP gar nicht gerne sehen: Am Donnerstag empfing der Chef der Schweizer Armee, Thomas Süssli (56), den Nato-Oberbefehlshaber in Europa, Christopher G. Cavoli (59), zu einem Arbeitsbesuch. Im Zentrum der Gespräche stand die Intensivierung der Kooperation mit der Nato, wie das VBS am Freitag mitteilte.
Der Besuch fand auf dem Waffenplatz Thun statt, wo Panzergrenadiere der Panzerschule 21 die Rekrutenschule absolvieren.
Süssli und Cavoli sprachen unter anderem über die Lage in der Ukraine und die Auswirkungen des Krieges auf Europa und die Nato. Mit einem neuen Konzept misst die Nato der Zusammenarbeit mit Partnerstaaten wie der Schweiz grosses Gewicht bei. Der Bundesrat will die internationale Zusammenarbeit ebenfalls verstärken – innerhalb des neutralitätsrechtlichen Rahmens. Das schreibt er im sicherheitspolitischen Bericht 2021.
Beteiligung an Übungen?
Die Schweiz arbeitet seit 1996 an der «Partnerschaft für den Frieden» mit der Nato zusammen. Jetzt diskutiert die Schweiz darüber, ob Schweizer Stabs- und Verbindungsoffiziere in die Nato-Kommandostruktur entsendet werden können oder ob sich die Schweiz an weiteren Nato-Kompetenzzentren beteiligen könnte.
Seit Sommer 2021 beteiligt sich die Schweiz bereits am Kompetenzzentrum im estnischen Tallinn, um ihre Cyberabwehr zu verbessern. «Auch die allfällige Beteiligung von Schweizer Truppen an multinationalen Übungen ist Gegenstand der Gespräche», heisst es in der Medienmitteilung.
Kooperation mit USA diskutiert
Beim Treffen diskutierten Süssli und Cavoli auch, wie die bilaterale Kooperation zwischen der Schweiz und den amerikanischen Streitkräften in Europa gestärkt werden könnte. Grundlage dafür ist ein Ausbildungsabkommen, das die Schweiz im Mai 2020 mit den USA abgeschlossen hat. (bro/oco)