Nutzer klagen über Bugs in der Swisscovid-App
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Apple muss nachbessern
Nutzer klagen über Bugs in der Swisscovid-App

Die Swisscovid-App ist ein Download-Hit. Doch nicht bei allen Usern läuft die Corona-Warn-App reibungslos. BLICK klärt auf.
Publiziert: 30.06.2020 um 16:40 Uhr
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Aktualisiert: 30.06.2020 um 20:31 Uhr
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Warnt, wenn man einem Corona-Infizierten zu nahe kam – sofern der auch die Swisscovid-App installiert hat.
Foto: Keystone
Thomas Benkö

Von Sergio Ermotti bis Katja Stauber, von Fabian Cancellara bis Beatrice Tschanz – über 1,2 Millionen mal haben Schweizer die Swisscovid-App schon heruntergeladen (915'000 aktive User). Nur Dick Marty, der Ex-Staatsanwalt aus dem Tessin, zeigt sich in einem Interview mit dem Unia-Organ «Area» besorgt und schert aus. Grund ist die Angst vor den grossen US-Techfirmen.

Dass aber die App mithelfen kann, eine zweite Corona-Welle abzuflachen, ist unbestritten. Trotzdem klagen einige User, auch aus der BLICK-Leserschaft, über Fehlermeldungen. Vor allem beim iPhone (siehe unten). Hier verweist Mathias Wellig, CEO der App-Entwicklerfirma Ubique, auf Apple. Denn einige Bugs hängen mit der eng ins Betriebssystem verbauten Corona-Warn-Funktion zusammen. «Wir hoffen, dass das nächste Update iOS 13.6. die Probleme beheben wird», sagt er zu BLICK. Momentan beschäftige sich Wellig «zu 250% mit dem Proximity-Tracing», wie es in seiner Twitter-Bio heisst. Apple wollte sich der Angelegenheit nicht äussern.

1. Problem: iPhone 6

«Funzt nicht auf älteren iPhones. Schade!» Auch eine knappe Woche nach dem offiziellen Start tun noch viele Nutzer unkompatibler Geräte ihrem Ärger kund. Bei den Bewertungen im App-Store ist die fehlende Unterstützung fürs iPhone 6 der grösste Kritikpunkt. Das Modell kam im September 2014 und war damals der letzte Schrei. Mittlerweile wird es von Apple allerdings nicht mehr mit dem neusten Betriebssystem versorgt. Bei iOS-Version 12.4.7. war Schluss. Die Swisscovid-App benötigt aber zwingend iOS 13.5 oder neuer. Auch der Schweizer Seniorenrat (SSR) zeigte sich heute besorgt. Schliesslich haben viele alte Leute nicht immer das modernste Smartphone. «Wie aber können sie sich schützen, wenn die App nicht vorhanden ist! Man kann nun nicht verlangen, dass Senioren neue Handys kaufen müssen. Viele können sich das mit ihren Renten schlicht nicht leisten», klagt der SSR.
Lösung: Trotz Klagen keine (ausser neues iPhone kaufen).

2. Problem: «Region für Kontaktmitteilung geändert»

BLICK-Leser Tobias B. ist verwirrt. Obwohl er sich wegen Home-Office praktisch die ganze Zeit an seinem Wohnort am linken Zürichsee-Ufer aufhält, sendet die Swisscovid-App plötzlich die Meldung: «Region für Kontaktmitteilung geändert. Kontaktmeldungen werden in dieser Region möglicherweise nicht unterstützt.» Laut dem BAG sollte diese Meldung eigentlich nur beim Wechsel in ausländische Netze erscheinen.
Lösung: Der Fehler sollte im nächsten Betriebssystem-Update behoben werden. Die App funktioniert trotzdem.

3. Problem: «Tracing deaktivert»

Damit die Swisscovid-App funktioniert, muss man die Tracing-Funktion (Rückverfolgung) aktivieren. Doch laut einigen Twitter-Usern setzt die App diese Funktion wieder zurück. «Tracing Deaktiviert», heisst es dann. Laut Mathias Wellig von Ubique hänge auch dieser Fehler mit dem oben beschriebenen Problem mit der «Region für Kontaktmitteilung geändert»-Meldung zusammen.
Lösung: Auch hier die nächste Betriebssystem-Aktualisierung abwarten.

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4. Problem: «Hintergrundaktualisierung wird teilweise nicht ausgeführt»

Auch dieser Fehler soll in einer nächsten App-Version behoben werden. Teilweise läuft die App im Hintergrund nicht zuverlässig. Das BAG schreibt: «Damit die App publizierte private Schlüssel der positiv auf das neue Coronavirus getesteten Personen herunterladen kann, muss die App periodisch ausgeführt werden.»
Lösung: App bis zum Update täglich einmal aufrufen.

5. Problem: «Zu wenig Speicher»

Bei einigen Usern meldet das iPhone, es bestünde zu wenig Speicherplatz, «um COVID-19-Kontaktmitteilungen zur Verfügung zu stellen». Das BAG konnte diesen Fehler nicht reproduzieren, arbeitet aber an der Behebung.
Lösung: Abwarten.

6. Problem: Akku oft schneller leer

«Uff... Die App braucht tatsächlich einiges an Akku», ist ebenfalls auf Twitter zu lesen. Ein anderer Nutzer schreibt: «Als Fairphone-Besitzer verspreche ich, weiterhin schön eine Maske zu tragen, Hände zu waschen und Abstand zu halten. Die Swisscovid-App kann sich mein Akku leider nicht leisten.» Diese Beobachtungen stimmen mit der offiziellen Warnung in der App überein, die von einem leicht höheren Stromverbrauch warnt. Allerdings sind diese Meldungen die Minderheit. Die meisten User loben den sparsamen Verbrauch. Einer schreibt: «Jetzt bin ich heute früh aufgestanden, den ganzen Tag quer durch die Schweiz gereist – immer noch kein Match (aber noch 69% Akku). #SwissCovid»
Lösung: Keine (ausser bei anderen Apps sparsamer sein). Allerdings ist ein leicht erhöhter Akkuverbrauch ein kleiner Preis, den man für mehr Sicherheit wohl beruhigt «zahlen» kann.

Fazit: Wie bei jeder App gibts es am Anfang kleine Kinderkrankheiten – zumal die Entwicklung bei Firmen sowie Apple und Google in Pandemiezeiten rasend schnell gehen musste. Man darf auf die Updates der Hersteller gespannt sein. Auffallend ist, dass Android-User vergleichsweise wenig über Probleme klagen.

Liebe Leserinnen und Leser, was sind Ihre Erfahrungen mit der Swisscovid-App? Schreiben Sie unten in die Kommentare.

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