In Rapperswil-Jona SG wollte es nicht mehr klappen, also versucht es Erich Zoller (CVP, 58) nun ein Städtchen weiter. Seit Montag ist definitiv bekannt, dass der Wahlverlierer des Stadtpräsidentenamtes für den Gemeinderat in Quarten SG im Rennen ist.
Der CVP-Politiker kam durch die Kritik von Verleger Bruno Hug zu zweifelhaftem Ruhm. Dieser hatte den CVP-Politiker und die Kesb in den «Obersee Nachrichten» massiv angegriffen. Das Resultat: Zoller schnitt im ersten Wahlgang so schlecht ab, dass ihn danach seine eigenen Partei fallen liess und einen neuen Kandidaten ins Rennen schickte.
Der erste Stapi mit Abwahlversicherung
Die Abwahl kam somit nicht überraschend. Deshalb hatte die Stadt im Vorfeld eine Abwahlversicherung für den dreifachen Vater eingerichtet (BLICK berichtete). Nun wird Zoller also noch ein Jahr 225'000 Franken verdienen, falls er keine Anstellung findet.
Ein Komitee aus CVP und FDP habe ihn für den zweiten Wahlgang am 27. November angefragt. Er sei aber nicht der einzige, der mit dem Posten im Gemeinderat liebäugle: «Das ist für mich ja nichts Neues, ich habe überall viele Gegenkandidaten», sagt Zoller zum «St.Galler Tagblatt».
Erich Zoller wünscht sich für Rapperswil-Jona vor allem «Ruhe»: Für ihn sei dessen Politik nun kein Thema mehr. «Ich halte es mit der alten Regel, dass sich ehemalige Behördenmitlgieder nicht einmischen sollten», sagt der CVP-Politiker.
Er hat es «nicht so schlecht» gemacht
Mit der Region von Quarten SG sei er emotional verbunden. Schliesslich war Erich Zoller von 2003 bis 2011 Gemeindepräsident von Sargans, 1997 bis 2003 stand er der Gemeinde Weesen vor.
Das überparteiliche Komitee von CVP und FDP sei schon seit längerer Zeit in Kontakt mit ihm. «Wir waren es, die auf Zoller losgegangen sind», sagt Adrian Kocherhans, der Präsident der CVP Quarten. Zoller habe seine Sache in Rapperswil-Jona «nicht so schlecht» gemacht. (kra)