Stadtpräsidium Rapperswil-Jona SG
Was sagt die Kesb zum Wahlsieg des Kesb-Schrecks?

Der amtierende Stapi Erich Zoller (CVP) erhielt gestern weniger Stimmen als Herausforderer Bruno Hug (parteilos). Der hatte als Verleger immer wieder die lokale Kesb ins Visier genommen.
Publiziert: 26.09.2016 um 17:09 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 20:25 Uhr
Der Kampf um das Stadtpräsidium in Rapperswil-Jona geht in die nächste Runde.
Foto: Keystone

Erich Zoller (58, CVP), amtierender Stadtpräsident von Rapperswil-Jona SG, hat eine bittere Niederlage kassiert. Er wurde von seinem Konkurrenten, «Obersee-Nachrichten»-Verleger Bruno Hug (62, parteilos), deutlich geschlagen.

Zoller holte sich lediglich 2431 Stimmen. Hug erhielt 3929 Stimmen, bei einem absoluten Mehr von 4487 Stimmen. Felix Hof (parteilos) erhielt 1819 Stimmen und Stefan Ritz (parteilos) 557 Stimmen. Damit kommt es am 6. November zu einem zweiten Wahlgang.

Foto: Blick

Erich Zoller zeigte sich enttäuscht. Dass die Wiederwahl kein Spaziergang wird, wusste er. Mit einem so schlechten Resultat habe er aber nicht gerechnet, sagte er der «Zürichsee-Zeitung». Doch dieses hatte sich abgezeichnet.

Clinch mit den «Obersee Nachrichten»

Die «Obersee-Nachrichten» und die Stadt Rapperswil-Jona sind seit Monaten im Clinch. Die kostenlose Lokalzeitung hat in den letzten Monaten zahlreiche Artikel über den amtierenden Stapi verfasst, in denen Zollers Arbeit infrage gestellt wird.

Die Stadt Rapperswil reichte gegen die «Obersee Nachrichten» Klage wegen Persönlichkeitsverletzung ein. Grund: die Berichterstattung über die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (Kesb) Linth.

Die Vorgänge rund um die Kesb Linth beheizten den Wahlkampf um das Stadtpräsidium in Rapperswil-Jona. Die Anzeige sei ein «wahltaktisches Manöver des Stadtpräsidenten auf Kosten der Steuerzahler zu handeln», setzte Bruno Hug noch einen drauf.

Die Rechnung ging auf. Auf die Frage, ob die Klage Erich Zoller nun geschadet hätte, gibt Walter Grob, Präsident der Kesb-Linth zur Antwort:

«Es steht mir nicht zu, Volksentscheide in einer unserer zehn Trägergemeinden zu kommentieren. Die Zivilklage gegen die Obersee Nachrichten wegen Persönlichkeitsverletzungen wurde bereits im Februar 2016 eingereicht. Zu diesem Zeitpunkt waren noch keine Kandidaturen für das Stadtpräsidium bekannt.»

Hug geht in zweiten Wahlgang

Bruno Hug wird wohl zum zweiten Wahlgang antreten. Er mache dies aber von den Reaktionen der grossen Parteien abhängig, sagte er gestern. Auch Erich Zoller und die CVP werden sich in den nächsten Tagen beraten.

Felix Hof ehemaliger Leiter des Regionalen Beratungszentrums wird wieder antreten. Das gestrige Ergebnis zeige, das «wir auf dem richtigen Weg sind», so Hof. Nämlich die Abwahl von Erich Zoller zu erreichen. Stefan Ritz verzichtet. (tvc)

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