Das Staatssekretariat für Migration (SEM) geht dieses Jahr von gleich viel Asylgesuchen aus wie letztes Jahr – rund 30'000.
Das SEM informierte den Sonderstab Asyl über diese Prognose, wie es am Donnerstag mitteilte. Dabei schätzt es Abweichungen von 3000 Gesuche nach unten oder oben.
Neben der Entwicklung in der Türkei hängen die Gesuchszahlen gemäss dem SEM von der Migration aus jenen Staaten ab, deren Bürgerinnen und Bürger visumbefreit in den Schengen-Raum reisen dürfen. Ein weiterer Einflussfaktor sind die Grenzkontrollen der Nachbarländer.
Afghanistan und Türkei oben auf
Die Zahl der monatlichen Asylgesuche dürfte auch 2024 erfahrungsgemäss im Frühjahr steigen und im Sommer oder Frühherbst den höchsten Stand erreichen, bevor sie am Jahresende wieder sinkt. Die wichtigsten Herkunftsländer bleiben laut den SEM-Angaben Afghanistan und die Türkei.
Beim Schutzstatus S für Geflüchtete aus der Ukraine erwartet das SEM rund 25'000 Fälle mit einer Abweichung von 5000 nach oben oder unten. Diese Schätzung erfolgt unter der Annahme, dass sich die Kriegsintensität nicht wesentlich verändert. In den vergangenen Monaten hielt sich die Zahl der ausgereisten Personen mit Status S die Waage mit den neuen Anträgen.
Die Asyllage bleibt eine Herausforderung für den neuen Asylminister Beat Jans (59), Kantone und Gemeinden.
Der Sonderstab Asyl tritt weiterhin alle zwei Monate zusammen. Zudem erhält er einen regelmässig tagenden Asylausschuss. In diesem sollen Vertretungen von Bund, Kantonen und Gemeinden die bestehenden Gremien auf politischer und operativer Ebene ergänzen. (SDA/sie)