Ein Verzicht auf Palmöl gleicht der Quadratur des Kreises. Denn häufig ist der Aufwand für den kritischen Konsumenten gross, um herauszufinden, ob ein Produkt palmölfrei ist oder nicht. Doch manchmal kann er sich an der Zutatenliste der Produkte orientieren. Da steht dann wörtlich Palmöl oder Palm Oil – oder aber pflanzliches Fett (Ölpalme).
Nicht selten ist es aber nicht ganz so leicht. Zwar besteht in der Schweiz seit 2016 eine Deklarationspflicht – zumindest für Lebensmittel. In manchen Produkten wird das Palmöl aber einfach unter anderem Namen aufgeführt. Dann steht vielleicht bloss Pflanzenöl – oder ein kryptischer chemischer Begriff wie Stearyl oder Palmityl Alcohol.
Ein Problem sind zudem unverpackte Lebensmittel wie Backwaren. Hier ist nicht ersichtlich, ob Palmöl verwendet wurde oder nicht.
Die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung SGE mag kein Palmöl. Allerdings: «Es ist immer eine Frage der Häufigkeit und Menge, in der ein Lebensmittel konsumiert wird», sagt SGE-Sprecherin Charlotte Weidmann. Experten empfehlen aber eher Pflanzenöle mit hohem Gehalt an ungesättigten Fettsäuren wie Walnuss- oder Leinöl.
Naturbelassen hat Palmöl durchaus Vorteile. So zeichne es sich etwa aus durch Vitamin-E-Formen, die als gefäss- und nervenschützend gelten, verweist Weidmann auf Untersuchungen des Europäischen Instituts für Lebensmittel- und Ernährungswissenschaften.
Sobald Palmöl aber industriell verarbeitet ist, sieht die Sache anders aus. So steht es im Verdacht, an der Entstehung von Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes beteiligt zu sein. Noch seien aber nicht alle Bestandteile abschliessend bewertet, betonen Experten.
Einen schlechten Ruf hat das Palmöl aber vor allem, weil für die Ölpalm-Monokulturen Urwald gerodet und damit der Lebensraum vieler bedrohter Tiere zerstört wird.
Derzeit gibt es keine offiziellen Daten zum Palmölverbrauch in Europa. Für Frankreich wird der Verbrauch derzeit auf zwei Kilo pro Person und Jahr geschätzt. (dba)
Die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung SGE mag kein Palmöl. Allerdings: «Es ist immer eine Frage der Häufigkeit und Menge, in der ein Lebensmittel konsumiert wird», sagt SGE-Sprecherin Charlotte Weidmann. Experten empfehlen aber eher Pflanzenöle mit hohem Gehalt an ungesättigten Fettsäuren wie Walnuss- oder Leinöl.
Naturbelassen hat Palmöl durchaus Vorteile. So zeichne es sich etwa aus durch Vitamin-E-Formen, die als gefäss- und nervenschützend gelten, verweist Weidmann auf Untersuchungen des Europäischen Instituts für Lebensmittel- und Ernährungswissenschaften.
Sobald Palmöl aber industriell verarbeitet ist, sieht die Sache anders aus. So steht es im Verdacht, an der Entstehung von Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes beteiligt zu sein. Noch seien aber nicht alle Bestandteile abschliessend bewertet, betonen Experten.
Einen schlechten Ruf hat das Palmöl aber vor allem, weil für die Ölpalm-Monokulturen Urwald gerodet und damit der Lebensraum vieler bedrohter Tiere zerstört wird.
Derzeit gibt es keine offiziellen Daten zum Palmölverbrauch in Europa. Für Frankreich wird der Verbrauch derzeit auf zwei Kilo pro Person und Jahr geschätzt. (dba)
«Transparente Deklaration wird oft umgangen»
Die Stiftung für Konsumentenschutz ärgert sich schon lange darüber, dass Unternehmen die Konsumenten mit verschleierten Inhalten hinters Licht führen. «Eine transparente Deklaration wird oft umgangen», sagt Konsumentenschützerin Sara Stalder (54). «Die gesetzlichen Vorschriften sind einfach zu schwammig. Hier gäbe es Handlungsbedarf.» Umso mehr, weil viele kritisch auf Palmöl reagierten.
Technische Hilfsmittel können die Vermeidung erleichtern: Smartphone-Apps wie «Codecheck» oder «Save Wildlife Conservation Fund» entlarven Palmöl in Produkten. Entweder indem der Nutzer in einer Datenbank nach dem Produkt oder dem Hersteller sucht oder indem er den Produkt-Code direkt eingescannt.
Teurer – und oft auch nicht ökologischer
Einfacher erscheint es da, direkt Bioprodukte einzukaufen. Aber es gäbe auch die Möglichkeit, auf Produkte mit Alternativen zum Palmöl umzusteigen. Sie enthalten dann beispielsweise Raps- oder Sonnenblumenöl. Oder Kokos- und Sojaöl.
Die Sache hat aber auch einen Haken. Genauso wie Bioprodukte sind auch andere Öle teurer. Wer Palmöl vermeiden will, muss deshalb meist tiefer in die Tasche greifen. Kommt hinzu: Die anderen Pflanzen sind längst nicht so ertragreich wie die Ölpalme. Würden also mehr Soja oder mehr Kokospalmen angebaut, würde noch mehr Fläche verbraucht als durch die Ölpalm-Plantagen. Das hiesse, den Teufel mit dem Beelzebub auszutreiben.