Ärger über Juncker, der sich über die Schweiz ärgert
JSVP nennt Bundesräte «verdammte Landesverräter»

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker (63) ist sauer auf den Bundesrat, weil er ihm «mehrfach» ein Rahmenabkommen versprochen habe, aber nicht vorwärtsmache. Dies wiederum bringt die Junge SVP so in Rage, dass sie sich in der Wortwahl vergreift.
Publiziert: 15.02.2018 um 11:35 Uhr
|
Aktualisiert: 08.10.2018 um 21:15 Uhr
1/6
Tweet der Jungen SVP.
Foto: Screenshot
Andrea Willimann

Claudio Zanetti (51), SVP-Nationalrat aus Zürich, war bisher nicht bekannt als Liebhaber zarter Worte. Doch ein Tweet der Jungen SVP Schweiz von gestern Abend, in dem diese unsere Bundesräte «verdammte Landesverräter» nennt, war ihm doch zu frech.

«Liebe @jungesvp, seid ihr übergeschnappt?», retweete er. «Ein solcher Tweet ist unter aller Sau und macht Euch unsympathisch. Löscht ihn umgehend und nehmt den Vorwurf zurück.»

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.

Ausgeflippt ist die Junge SVP, nachdem aus Brüssel erste Meldungen eintrafen, dass sich Jean-Claude Juncker über die Schweizer Bundesräte beklagt hat (BLICK berichtete). Diese hätten ihm «mehrfach» ein Rahmenabkommen versprochen, doch nie sei es zustande gekommen. 

Auch Juncker ist sauer

Damit verteidigt Juncker auch seine Aussage vom November, als er vor den Medien in Bern kühn behauptet hatte, dass die Schweiz und die EU bis im Frühjahr einen Rahmenvertrag unter Dach haben wollten.

Die Junge SVP, die wie ihre Mutterpartei gegen ein institutionelles Rahmenabkommen ist, nervt sich über das Versprechen, das Juncker seit seinem Amtsantritt 2014 achtmal von Bundespräsidenten gehört haben will. «Dass unsere verdammten Landesverräter zu Bern das versprochen haben, wissen wir schon lange», fühlt sich die Jungpartei bestätigt.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.

Die Junge SVP Schweiz müsste ihr diplomatisches Gespür etwas verbessern. Juncker, der regelmässig die Berichterstattung in der Schweiz zur EU verfolgt, sagte jedenfalls am Mittwoch in Brüssel: «Ich denke, dass die schweizerische Regierung und auch die schweizerische Presse ein Bild von mir entworfen hat, das in keiner Weise der Wirklichkeit entspricht.» (awi)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Derzeit sind keine Kommentare verfügbar.